Die Bundesregierung war vom Einstieg der italienischen UniCredit bei der Commerzbank offenbar überrascht worden. Friedrich Merz wirft der Ampelkoalition nun schwere Fehler vor, die letztlich zur Transaktion geführt hätten. Der CDU-Chef äußerte daraufhin einen brisanten Verdacht.
CDU-Chef Friedrich Merz hat der Bundesregierung beim Einstieg der italienischen Großbank UniCredit bei der Commerzbank schwere Fehler vorgeworfen. „Man kann es nicht anders sagen: Es ist offensichtlich alles schiefgelaufen, was schiefgehen konnte“, schrieb der Oppositionsführer am Sonntag in einer E-Mail.
Dies wirft eine Reihe von Fragen auf, die der Bund zeitnah beantworten muss. Merz wies darauf hin, dass der Aktienkurs der Commerzbank bei rund 26,00 Euro liegen müsste, damit der Bund mit seinem derzeitigen Aktienbestand ohne Verluste aus dem damaligen Aktienerwerb hervorgehen könnte. UniCredit kaufte allerdings 4,5 Prozent der Aktien für 13,20 Euro je Aktie.
Der Bund äußerte sich überrascht und habe offenbar nicht bemerkt, dass die Bank gleichzeitig weitere 4,5 Prozent am Markt erworben hatte. Zudem erklärte der Vorstandschef der Commerzbank, er werde der Bank nach 2025 nicht mehr zur Verfügung stehen.
Laut Merz müsse die Bundesregierung nun etwa klären: Wer wurde informiert – bis hin zur Bundeskanzlerin? Wird die Bundesregierung der UniCredit und vielleicht auch der italienischen Regierung erklären, dass sie nicht willkommen seien? Merz deutete an, dass es mit der italienischen Regierung möglicherweise eine Einigung über einen Gegendeal für den Einstieg der Lufthansa bei ITA, der früheren Alitalia, gegeben haben könnte.
„Eines muss man schon jetzt sagen: Der Bundesregierung ist bei der Veräußerung der Anteile ein schwerer Fehler unterlaufen, handwerklich natürlich, vor allem aber vom Ergebnis her“, ergänzte der CDU-Chef.
Reuters/saha