Comeback mit einer Attacke auf Söder
Kevin Kühnert ist zurück – als Autor für ein Musikmagazin
22. Oktober 2025, 00:57 Uhr
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Nach seinem Rückzug aus der Politik feiert Kevin Kühnert sein Comeback: Der frühere SPD-Generalsekretär wird künftig für das Musikmagazin „Rolling Stone“ schreiben. In seinem ersten Text wird er politisch und nimmt Markus Söder ins Visier.
Es ist ein völlig unerwartetes Comeback: Kevin Kühnert, der erst im Februar seine Abschiedsrede im Bundestag hielt, ist zurück. Allerdings nicht in der Politik, sondern als Autor: Der ehemalige SPD-Generalsekretär wird künftig für das Musikmagazin „Rolling Stone“ arbeiten. Das berichtet unter anderem die „Bild“-Zeitung, deren Axel-Springer-Verlag an der Mediahouse GmbH beteiligt ist, die das Magazin herausgibt.
Der erste Text des 35-Jährigen erscheint in der Novemberausgabe des Magazins. Kühnerts Beiträge werden dann alle zwei Wochen exklusiv auf „rollingstone.de“ unter dem Titel „Participant Observation“ veröffentlicht. In seinem ersten Artikel nimmt Kühnert den bayerischen Ministerpräsidenten und CSU-Chef Markus Söder ins Visier. Der SPD-Politiker warnt vor „Söders Wurstfalle“ und analysiert seine öffentliche Selbstinszenierung. Seine These: Was wie unpolitische Folklore aussieht, ist in Wirklichkeit knallharte konservative Identitätspolitik.
Rückzug aus der Politik aus Angst vor Gewalt
Kevin Kühnert war von Oktober 2021 bis März 2025 Mitglied des Deutschen Bundestages und von Dezember 2021 bis Oktober 2024 Generalsekretär seiner Partei. Er gab das Amt freiwillig auf und begründete diesen Schritt mit gesundheitlichen Problemen. Bei der Bundestagswahl 2025 trat er nicht mehr an und zog sich nach Ablauf der Legislaturperiode komplett aus der Politik zurück – ein Schritt, der viele Beobachter überraschte, galt Kühnert doch eigentlich als der starke Mann der SPD für die Zukunft.
In einem Interview mit der „Zeit“ begründete er seinen Rückzug mit dem Gefühl, nicht mehr in Sicherheit zu sein. „Meine rote Linie ist dort, wo Gewalt in der Luft liegt. Ich bin nur 1,70 Meter groß“, sagte Kühnert damals. Die ständigen Bedrohungen durch Rechtsextremisten waren nur ein Teil des Problems. Schwerwiegender war für ihn, dass sich die Gesellschaft nicht entschieden genug gegen die Extremisten zur Wehr setzte – während ihre politischen Vertreter immer stärker wurden.