Hamburg/Berlin – Skurriler Auftritt von AfD-Co-Chef Tino Chrupalla (50) bei ZDF-Talker Markus Lanz (56). Ausgerechnet in einer der reichweitenstärksten Talkshows im deutschen Fernsehen redet der Sachse um Kopf und Hals.
Fünf Aussagen, die zeigen, wie Tino Chrupalla Russland verharmlost – und seine Partei weiter isoliert.
▶ Putin? Für Deutschland kein Problem!
Während Russland die Ukraine bombardiert und Europa mit nuklearen Bedrohungen konfrontiert, beruhigen wir uns AfD-Chef Tino Chrupalla. Bei Lanz sagte er ernst: „Er hat mir nichts getan. Ich sehe derzeit keine Bedrohung für Deutschland durch Russland.“ Putin „Habe nicht einmal damit gedroht, Deutschland mit der Atombombe anzugreifen!“ Eine reine Verharmlosung des Kremlchefs.
▶ Polen als „Gefahr“
Chrupalla drehte die Feindbilder schnell um. Über den östlichen Verbündeten Polen sagte er: „Natürlich kann Polen auch eine Gefahr für uns sein.“ Grund: Warschau habe angeblich keinen „Terroristen“ ausgeliefert. Moderator Markus Lanz ist entsetzt: „Wollen Sie damit sagen, dass Polen potenziell genauso gefährlich ist wie Russland?“ Chrupalla: „In diesem Fall können wir es sehen!“
▶ Zweifel an russischen Drohnen – Misstrauen gegenüber Merz und der NATO
Als CDU-Chef Friedrich Merz vor russischen Drohnen über dem deutschen Luftraum warnte, wies Chrupalla das zurück: „Wenn ein Kanzler sagt, dass es russische Drohnen gab, dann sollte er auch die Beweise haben … Die Bundeswehr hat keine einzige russische Drohne bestätigt.“
Auch als NATOExpertin Florence Gaub widersprach („Polen hat es bestätigt“), Chrupalla blieb bei seiner Linie: Russland ist unschuldig – der Westen übertreibt.
▶ AfD-Chef als „Dissident“ – bizarre Opferrolle
Im weiteren Verlauf der Sendung verglich sich Chrupalla mit Oppositionellen in autoritären Staaten: „Wir sind jetzt die Dissidenten hier in Deutschland!“ Als Studiogast und Kremlkritiker Wladimir Kara-Mursa (44) – selbst zweimal von Putins Schergen vergiftet – ihn darauf ansprach, konterte Chrupalla verschwörerisch: „Sogar ich wurde angegriffen … Vielleicht war es der Staat. Vielleicht die Dienste.“
▶ Putin-Verteidigung bis zum Schluss – Lob für Schröder
Auch beim Thema Altkanzler Schröder verteidigte Chrupalla Putins Freund vehement: „Er war der letzte Kanzler, der sich um die Interessen Deutschlands gekümmert hat!“ Für Chrupalla ist Schröders Nähe zu Putin kein Problem – sondern ein Vorbild.
Am Ende erklärte der AfD-Chef sogar, er fühle sich „verfolgt und angehört“.
Eskaliert der Konflikt mit Weidel?
Während Chrupalla gemeinsam mit Markus Lanz Putin verteidigte, distanziert sich seine Co-Vorsitzende Alice Weidel (46) zunehmend von Moskau. Zur geplanten Russlandreise des Abgeordneten Rainer Rothfuß sagte sie unmissverständlich: „Ich verstehe nicht, worum es geht. Ich hätte es so nicht gemacht. Herr Rothfuß wird hier bleiben.“
Weidel kritisierte offen den prorussischen Flügel um Chrupalla. Statt auf den Kreml setzt sie zunehmend auf die Nähe zu den USA und Donald Trump. Der Konflikt um den Kurs der AfD wird immer deutlicher: Weidel will sich von Putin distanzieren – Chrupalla bleibt ihm treu.
Ein Blick in die Vergangenheit zeigt: Es sind immer Chrupalla und Russland – gestern bei Lanz verteidigte er nicht zum ersten Mal das Putin-Regime.
▶︎ Oktober 2025: Chrupalla behauptet auf „t-online“: „Putin ist keine Gefahr für Deutschland. So sehe ich das. Man muss endlich mit ihm ins Gespräch kommen und die Eskalationsspirale stoppen.“
▶︎ Dezember 2024: „Russland hat diesen Krieg gewonnen“, ist sich Chrupalla in der „Welt“ sicher.
▶︎ Februar 2024: Im „SWR“ betont Chrupalla: „Russland gehört zu Europa, egal wer dort Präsident ist.“ Dass Putin vor seinem Einmarsch in die Ukraine 2022 gelogen hat, stört Chrupalla nicht: „Lügen gehören zur Politik. Es gab Lügen und Propaganda auf beiden Seiten, wir erleben gerade, wie diese Kriegspropaganda abläuft.“
Tino Chrupalla mit Russlands Botschafter Sergej Netschajew in der russischen Botschaft im Mai 2023
▶︎ Mai 2023: Der AfD-Co-Chef nimmt an einem Empfang in der russischen Botschaft anlässlich des Sieges über Deutschland im Zweiten Weltkrieg teil. Laut „Berliner Zeitung“ ist auch der AfD-Ehrenvorsitzende Alexander Gauland (84) dabei. Dort demonstrierte er explizit seine Nähe zum russischen Botschafter Sergej Netschajew (72).
