Im Streit um den Chiphersteller Nexperia könnte es eine Lösung geben. Das chinesische Handelsministerium sagte, es werde Ausnahmen für die blockierten Exporte des Unternehmens in Betracht ziehen. Gleichzeitig gab es Kritik an den Niederlanden.
Nach Angaben des Handelsministeriums will China Ausnahmen vom Exportverbot für Nexperia-Chips. „Wir werden die tatsächliche Situation der Unternehmen umfassend berücksichtigen und Ausnahmen für Exporte gewähren, die die Kriterien erfüllen“, sagte ein Sprecher des chinesischen Handelsministeriums. Unternehmen, die in Schwierigkeiten geraten, können sich an die Handelsbehörden wenden, heißt es in der Erklärung.
Gleichzeitig gab es Kritik an den Niederlanden: „Die unzulässige Einmischung der niederländischen Regierung in interne Unternehmensangelegenheiten hat zu den aktuellen Störungen in den globalen Lieferketten geführt.“
Die niederländische Regierung übernahm Ende September die Kontrolle über Nexperia, das zum chinesischen Konzern Wingtech gehört und seinen Sitz in den Niederlanden hat. Als Grund nannte sie die Sorge, dass die Technologie des Unternehmens von Wingtech missbraucht werden könnte. Infolgedessen blockierte das chinesische Handelsministerium am 4. Oktober den Export von Chips aus Nexperias Fabriken in China.
Besorgnis bei Autoherstellern
Die Störung hatte bei Autoherstellern weltweit Besorgnis ausgelöst. Dadurch drohen Produktionsausfälle bei Autoherstellern wie BMW oder Volkswagen und Zulieferern wie Bosch. Der Jeep-Hersteller Stellantis sagte, er habe einen Krisenstab eingerichtet. Der japanische Autohersteller Nissan kündigte an, dass seine Lagerbestände bis zur ersten Novemberwoche reichen würden.
Nach der Ankündigung des chinesischen Handelsministeriums könnte sich die Situation hinsichtlich einer drohenden Verschärfung des Chipmangels für die Autoindustrie wieder entspannen. Nexperia produziert in den Niederlanden große Mengen an Chips, die in der Automobil- und Unterhaltungselektronik weit verbreitet sind. Etwa 70 Prozent dieser Chips werden zur Weiterverarbeitung nach China verschifft.