China ist „entscheidend“ für den Erfolg des Unternehmens

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China ist „entscheidend“ für den Erfolg des Unternehmens
Außenministerin Annalena Baerbock setzt auf die bereits beschlossene Reform des europäischen Asylsystems. © Bernd von Jutrczenka/dpa

Die deutsche Wirtschaft braucht China, doch die daraus entstehenden Abhängigkeiten bereiten der Ampel-Regierung Sorge. Ein neuer Brief an den Außenminister macht den Frust deutlich.

Berlin – Die deutsche Wirtschaft steckt in der Klemme: Einerseits ist China ein Konkurrent, der deutsche Unternehmen immer abhängiger macht. Andererseits brauchen sie das Land, denn dort liegen die größten Wachstumschancen. Der Ampel-Regierung wäre es am liebsten, wenn deutsche Unternehmen ihre Abhängigkeit vom Reich der Mitte verringerten. Sie blickt China und chinesischen Fachkräften mit Argwohn entgegen. Gegen dieses Verhalten laufen die Unternehmen nun Sturm.

Unternehmen beschweren sich in Brief an Baerbock über Visapflicht

300 deutsche Unternehmen in China haben sich in einem Brief an Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) über die langsame Visavergabe für chinesische Mitarbeiter beschwert. Die Qualifizierung chinesischer Mitarbeiter in Deutschland und die gemeinsame Projektentwicklung seien entscheidend für den Erfolg deutscher Unternehmen, heißt es in einem Schreiben an die Nachrichtenagentur Reuters Dieser Brief der Greater China Chamber of Foreign Trade und ihres Geschäftsführers für Shanghai, Maximilian Butek, wurde von den Unternehmen unterzeichnet.

„Deswegen sind wir besorgt, dass es weiterhin Schwierigkeiten gibt, chinesischen Mitarbeitern deutscher Unternehmen zeitnah Visa für Deutschland zu erteilen.“ Die Antragszeiten seien zu lang und das Verfahren komplizierter als bisher. Für den Erfolg deutscher Unternehmen sei die Hilfe des Auswärtigen Amtes allerdings „von allergrößter Bedeutung“.

Als Beispiel wird der Großraum Shanghai genannt, in dem zwei Drittel der deutschen Unternehmen ansässig sind. Dort betrage die Bearbeitungszeit für Visa inzwischen rund drei Monate. Das bisher straff organisierte Visaverfahren sei abgeschafft und müsse wieder eingeführt werden, fordern die deutschen Unternehmen. Derzeit würden Termine zu unregelmäßigen Zeiten online gestellt und innerhalb weniger Minuten gebucht. Die Website des Anbieters sei zudem schwer zugänglich und melde häufig Fehler bei der Terminvergabe.

China ist für den Erfolg deutscher Unternehmen unverzichtbar

„Der Erfolg in China ist für den Gesamterfolg von Unternehmen von entscheidender Bedeutung“, heißt es in dem Brief. Dies betreffe nicht nur den Geschäftserfolg, sondern auch die Förderung von Innovationen. „Gerade in diesem Jahr zeigen unsere Umfragen, dass deutsche Unternehmen in China einem besonderen Wettbewerbsdruck mit einheimischen Unternehmen ausgesetzt sind.“ Um der Konkurrenz standzuhalten, müssten Produkte und Geschäftsmodelle noch schneller an den chinesischen Markt angepasst werden. Deshalb sei ein intensiver Austausch zwischen den Mutterunternehmen in Deutschland und ihren Niederlassungen in China nötig.

Laut Statistischem Bundesamt war China auch 2023 mit einem Warenaustausch im Wert von 254,5 Milliarden Euro Deutschlands wichtigster Handelspartner. Die Ampel-Regierung hat Unternehmen davor gewarnt, sich zu sehr von China abhängig zu machen und will Investitionen in anderen Ländern fördern. (wal/reuters)

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