Fragwürdige Geschäftspraktiken, unangemessenes Verhalten der Mitarbeiter – Zeitungen auf Mallorca berichten immer wieder über unzufriedene Kunden der Autovermietung Goldcar auf Mallorca.
Nun kam es am Flughafen Palma zu chaotischen Szenen, wie das „Mallorca Magazine“ berichtet. Der Grund: Reisende sollten dort plötzlich unerwartet hohe Zahlungen leisten.
Mallorca: Am Mietwagenschalter kam es zu Aufruhr
Dem Bericht zufolge bildeten sich am Montagabend (28. Oktober) ungewöhnlich lange Warteschlangen vor dem Mietwagenschalter des Unternehmens im Flughafengebäude. Es kam zu Konflikten zwischen Kunden und Mitarbeitern am Schalter – und sorgte offenbar für viele Verzögerungen.
„Insbesondere handelte es sich um einen auffällig tätowierten und muskulösen Mitarbeiter, der offensichtlich als ‚Problemlöser‘ fungierte und immer angerufen wurde, wenn ‚Buchungsfragen‘ auftauchten“, wird ein Anwalt, der selbst in der Warteschlange stand, von der Zeitung zitiert.
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Der Kraftprotz wies Kunden immer wieder darauf hin, dass es sich bei der Zahlung, die sie zuvor über eine Buchungsplattform getätigt hatten, lediglich um eine Art Reservierung handele und nicht die Fahrzeugmiete abdeckte. Eine Praxis, die bei Reisenden verständlicherweise für einige Verärgerung sorgte, da diese über verschiedene Plattformen den vollen Betrag im Voraus bezahlten.
„Aber statt eines üblichen Zuschlags, wie er bei Zusatzversicherungen üblich ist – eine bekannte Praxis – wurde oft bis zum Dreifachen des Fahrzeugpreises erhoben“, erklärt der Anwalt. „Der Mitarbeiter erklärte, dass die Zahlungsbestätigung der Plattform und der Zahlungsnachweis auf der Kreditkartenabrechnung nicht ausreichten und forderte stattdessen eine Rechnung als Nachweis – eine Bitte, der die Gäste nicht nachkommen konnten und die die Situation weiter eskalierte.“
„Männer drohten verzweifelt der Polizei und rechtlichen Schritten“
Es ging hitzig zu, enttäuschte Urlauber mischten sich in die Diskussion, „Frauen brachen in Tränen aus und Männer drohten verzweifelt mit Polizei und rechtlichen Schritten“, sagte der Anwalt. Wer den geforderten Betrag am Schalter nicht bezahlen wollte, musste den Schalter verlassen. „Wer sich wehrte, wurde darüber informiert, dass andernfalls der Sicherheitsdienst gerufen würde.“
Das Ergebnis: Viele Reisende meldeten sich tatsächlich bei der Polizei und versuchten, ein Fahrzeug anderer Anbieter zu finden. Auf Nachfrage sagte Goldcar, man könne sich nicht zu den Praktiken am Flughafen äußern, bot jedoch an, den Fall des Anwalts zu prüfen.
Auch ein Sprecher des Vermietungsportals „Cheap Rental Cars“ weiß, dass es auf Mallorca zu solchen Vorfällen kommt. „In der Regel wird versucht, teurere Versicherungen zu verkaufen“, sagte der Experte dem „Mallorca Magazin“. „Der Mietpreis gilt als bezahlt, auch wenn Sie über einen Drittanbieter buchen. Unter keinen Umständen sollte es erneut beantragt werden.“ Bei Problemen sollten sich Reisende auch an das Portal wenden, bei dem sie gebucht haben.