AUDIO: Wolfsburgerinnen werden in Lyon an ihre Grenzen gebracht (1 Min)
Stand: 11. November 2025 11:52 Uhr
Die Fußballer des VfL Wolfsburg mussten ihre erste Niederlage in der Champions-League-Saison hinnehmen: Die Niedersachsen verloren am Dienstagabend mit 1:3 (0:2) gegen Frankreichs Rekordmeister Lyon.
Und der Zweitplatzierte der Bundesliga war dennoch bestens bedient. Allein Lyons Chancen in der ersten Halbzeit hätten locker für fünf Tore gereicht. OL Lyonnes, wie die Frauen aus Lyon seit ihrer Ausgliederung aus Olympique heißen, feierte nach sieben Siegen in sieben Ligaspielen verdient den dritten Erfolg im dritten Duell in der „Queen’s Class“.
„Wir haben heute gegen eine Weltklassemannschaft gespielt. Lyon war mit Abstand die bessere Mannschaft.“
VfL-Torhüterin Stina Johannes
Angesichts der Kräfteverhältnisse im Parc OL ist es schwer vorstellbar, dass beide Teams vor nicht allzu langer Zeit zu den absoluten Besten Europas zählten. Nach der jüngsten 3:2-Niederlage gegen Eintracht Frankfurt in der Liga war es der nächste Rückschlag bei der Titeljagd der „Wolfs“.
Lyon spielt Wolfsburg an die Wand
Das Spiel kannte von Beginn an nur eine Richtung – in Richtung des Tores von Wolfsburgs Stina Johannes. Und es war beeindruckend, wie sich die Französinnen eine Chance nach der anderen erspielten. Die erste Großchance ergab sich nach zwei Minuten. Zwei weitere Umdrehungen später traf der Amerikaner Korbin Shrader erstmals die Latte.
Die „Wolves“ spielten in einer 5-3-2-Formation gegen den Ball und wollten keine Kompromisse eingehen. Oftmals wurden die Spielgeräte einfach nach vorne gedroschen. Aber der Ball kam meist sofort wie ein Bumerang zurück.
Drei Lattentreffer und zwei Tore für Lyon
Die VfL-Frauen hatten überhaupt keinen Zugriff auf das Spiel – und liefen meist nur hinterher. In der 18. Minute traf Shrader mit ihrem wuchtigen Schuss aus dem Strafraum erneut die Latte. Nach dem dritten Aluminium-Treffer endete das Wolfsburger Glück: Johannes war am Freistoß von Lindsey Heaps beteiligt, Ada Hegerberg traf zum 1:0 (25.). Als Hegerbergs Kopfball fünf Minuten später das 2:0 erzielte, war der Wolfsburger Torwart chancenlos.
Wolfsburgs einzige Chance landet am Pfosten
Zu diesem Zeitpunkt schien die sehr defensive Taktik von Trainer Stephan Lerch gescheitert zu sein. Anstatt wie „Wölfinnen“ auszusehen, wirkten die Wolfsburgerinnen wie das sprichwörtliche Kaninchen vor der Schlange. Lyon hatte allein in der ersten Halbzeit 14 Torschüsse – und kaum weniger Großchancen. Erst einmal zeigte sich, wie Lerch sich das Spiel eigentlich vorgestellt hatte: Eine Minute vor der Pause landete ein langer Ball bei Mittelstürmerin Lineth Beerensteyn – und die Niederländerin scheiterte am Innenpfosten.
Schadensbegrenzung nach der Pause
In der zweiten Halbzeit gelang es Wolfsburg immerhin, die Offensivdynamik der Gastgeber ein wenig zu kontrollieren. Doch dem Tempo ihrer ehemaligen Teamkollegin Jule Brand und insbesondere der Haitianerin Melchie Dumornay hatten die VfL-Frauen weiterhin wenig entgegenzusetzen.
Und obwohl sie nun zumindest regelmäßiger im und um den Strafraum von Lyon auftauchten, war der Sieg von OL nie in Gefahr. Bevor Beerensteyn nach feinem Pass von Ella Peddemors den Ehrentreffer der Wolfsburger zum 1:3 erzielte (80.), hatte Wendie Renard bereits für die Entscheidung gesorgt. Nachdem Lena Lattwein gegen Dumornay am Trikot gezerrt hatte, traf die Kapitänin vom Elfmeterpunkt (3:0/72.).



