Cem Özdemir Ich kann sein Glück am Sonntagabend kaum fassen, was für eine großartige Bühne für ihn bereitet wurde. Es ist nicht so, dass er in der Show von Caren Miosga verwirrt wird, dafür ist er viel zu sehr professionell, seit zehn Jahren Vorsitzender der Grünen, Bundesminister in der Ampelregierung, da lernt man reden. Aber seine Stimme klingt in den ersten Minuten etwas beschäftigt, vielleicht liegt es an der Riesenchance, die er bekommt.
Eigentlich hatte die Redaktion eine Diskussionsrunde zur prekären Lage in der Autoindustrie angekündigt, darunter der Ökonom Moritz Schularick und Hildegard Müller, Deutschlands Top-Autolobbyistin. Doch jetzt bekommt Özdemir nur noch 20 Gesprächsminuten Miosga – und das vor einem Millionenpublikum in der ARD. Der Hauptpreis, vor allem jetzt, vier Monate vor der Landtagswahl in Baden-Württemberg, bei der er als Spitzenkandidat der Grünen als Nachfolger seines Parteikollegen Winfried Kretschmann als Ministerpräsident antreten wird.
