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Catering-Pläne, Gläser und ein neues Hotel

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Die Kasseler Innenstadt verändert sich. Geschäfte eröffnen, neue Gastronomieangebote stehen in den Startlöchern und die Baustellen schreiten voran.

Kassel – In der Kasseler Innenstadt ist immer etwas Neues los, es lohnt sich also, regelmäßig vorbeizuschauen. Der Wandel ist nicht nur in Geschäften und Restaurants spürbar; Auch die Innenstadt verändert mancherorts ihr bauliches Erscheinungsbild. Dies ist beispielsweise an der Kurfürstenstraße zwischen Scheidemannplatz und Kulturbahnhof der Fall.

Schon drei Stockwerke hoch: Der Hotelbau an der Kurfürstenstraße macht deutliche Fortschritte. Das Richtfest soll noch in diesem Jahr stattfinden. © Axel Schwarz

Der Neubau des künftigen Hotels „Holiday Inn Express Kassel“ ist seit Baubeginn vor knapp einem Jahr deutlich gewachsen. Drei Rohbaugeschosse füllen bereits die bestehende Lücke neben der Hauptgeschäftsstelle der Volksbank Kassel Göttingen, die auch Entwicklerin des Hotelprojekts ist und einen Teil der neuen Räumlichkeiten als Büroflächen für eigene Zwecke nutzen möchte. Am höchsten Punkt zum Ufer hin wird der Neubau über sechs Stockwerke verfügen und mit einem Stockwerk weniger an die bestehende Häuserzeile der Kurfürstenstraße angeschlossen.

Die Arbeiten am neuen „Holiday Inn Express Kassel“ liegen im Zeitplan

Wie das fertige Hotel aussehen wird, können Passanten auf einer großen Bildtafel am Bauzaun sehen. Das Haus wird über 130 Zimmer und 44 Wohnungen mit Kleinküchen verfügen, die von Familien und langfristigen gewerblichen Mietern genutzt werden können. Außerdem wird es im Gebäude ein öffentliches Restaurant mit eigenem Zugang von der Straße aus geben.

Auf der Baustelle seien derzeit Trockenbauer, Estrichleger und Elektriker im Einsatz, sagte ein Sprecher der Volksbank. Eines der Hotelzimmer wird derzeit fertiggestellt: Es soll als Musterzimmer dienen, damit im weiteren Bauverlauf sichergestellt werden kann, dass alle Maße, technischen Details und Einrichtungsdetails den Standards der Hotelmarke Holiday Inn entsprechen.

Bisher lägen die Bauarbeiten im Zeitplan, sagte der Volksbank-Sprecher. Bis Weihnachten soll der Rohbau fertiggestellt sein und in diesem Jahr wird das Richtfest gefeiert. Die Bauarbeiten für das neue Hotel werden im kommenden Jahr fortgesetzt und sollen pünktlich zur Documenta im Jahr 2027 seine Türme eröffnen.

Am Kasseler Königsplatz: Gastronomischer Aufschwung nach Stillstand

Tut sich wieder etwas in den ehemaligen Starbucks-Räumen an der Nordseite des Königsplatzes? Die Oldenburger Gastro-Kette Celona wollte dort ursprünglich Anfang 2024 ein neues Restaurant eröffnen. Dies wurde mehrfach verschoben und in den entkernten Räumen passierte viele Monate lang nichts. Doch seit Kurzem wird dort auf Hochtouren gearbeitet: Vor dem Eingang stapeln sich viele große Metallkisten, die offenbar Teil einer Lüftungsanlage sind, die dort installiert wird. Auch ein Lastenaufzug aus dem Keller sei installiert worden, berichten die Projektbeteiligten, die bestätigen, dass Celona Gastro nach wie vor das Unternehmen ist, das das Projekt vorantreibt.

Umbauarbeiten für die zukünftige „Bar Celona“ am Königsplatz
Blechdosen machen neugierig: Nach langem Stillstand wird in den ehemaligen Starbucks-Räumen gebaut. © Axel Schwarz

Celona reagiert jedoch nicht auf die fortgesetzten Anfragen von HNA. Ob damit die naheliegende Frage vermieden werden soll, wann mit einer Eröffnung am Königsplatz zu rechnen ist, kann nur vermutet werden.

Mit einer gastronomischen Eröffnung auf der gegenüberliegenden Seite des Königsplatzes könnte es schneller gehen. Seit Sommer 2023 machte dort das Café Himbeerblau mit leckeren Kuchen und Torten von sich reden und musste aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten zum Ende des darauffolgenden Jahres schließen. Seitdem steht das hübsche kleine Café leer, ein Schild sucht nach neuen Nutzern für den Laden.

Wird bald wieder eröffnen, allerdings mit neuen Betreibern: das Café Himbeerblau. © Axel Schwarz

Jetzt die überraschende Wendung: Das Café werde nach Umbauten bald wiedereröffnet, kündigte ein neues Schaufensterschild mit der Aufschrift „Euer Raspberry Blue Team“ an. Handelt es sich um eine Wiedereröffnung unter gewohnten Umständen? Nicht ganz, sagt der Verwalter der Immobilie am Königsplatz: Ein neuer Betreiber mit professionellem Konditor-Hintergrund hat die Räumlichkeiten angemietet, möchte aber den ursprünglichen Namen „Himbeerblau“ beibehalten. Es wird also interessant sein zu sehen, was dort in Zukunft angeboten wird.

Brillenmeile ist gewachsen

Nach langer Zeit wurde eine Leerstandslücke in der Oberen Königsstraße geschlossen. Mitte September hat sich dort die Gießener Optikerkette Neusehland niedergelassen – womit dieser Teil der Fußgängerzone zu Recht als Brillenmeile gelten darf: Direkt gegenüber befindet sich die Sauerländer Firma Rottler mit einem Seh- und Hörzentrum. Auch die Kind-Filiale verkauft Hörgeräte und Brillen etwas weiter Richtung Opernplatz, wo der Optik-Branchenriese Fielmann seinen Sitz hat und schräg gegenüber am Friedrichsplatz der örtliche Fachhändler Wetzel Optik liegt.

Neu in der Oberen Königsstraße: Eine Filiale der Optikerkette Neusehland. © Axel Schwarz

Leerstand plagt die Wilhelmsstraße

Größere Leerstandslücken entstehen derzeit in der Wilhelmsstraße, einst innerstädtischer Musterbezirk für inhabergeführten Einzelhandel. Für das ehemalige Geschäftslokal von Heini Weber an der Ecke Wolfsschlucht gibt es noch keine neuen Nutzer. Das Kasseler Traditionsunternehmen wurde Anfang 2024 von der Arnsberger Optikerkette Rottler übernommen. Diese hat sich in neuen Räumlichkeiten in der Oberen Königsstraße niedergelassen und das Heini-Weber-Haus vor gut einem Jahr an andere Eigentümer verkauft.

Viele leere Schaufenster prägen das Bild im Bereich der Kreuzung von Wolfsschlucht und Wilhelmsstraße. © Axel Schwarz

Direkt angrenzend erstrecken sich weitläufige leerstehende Einzelhandelsflächen um die Ecke zur Wolfsschlucht. Dort befand sich bis Ende 2024 das Immobiliencenter der Kasseler Sparkasse, das wie alle anderen Bereiche des Geldinstituts auf den neuen S-Finanz-Campus oberhalb des Königsplatzes umgezogen ist. Mit einem Einzug des Einzelhandels in die leerstehenden Flächen ist in absehbarer Zeit nicht zu rechnen: Nach Angaben einer Sparkassensprecherin steht die Erdgeschossfläche im Miteigentum des Geldinstituts und ist damit Teil des gesamten leerstehenden Sparkassengrundstücks, das an die Stadt Kassel verkauft werden soll – bisher ohne Nutzungspläne.

Neuer Sushi-Standort in der Stair Street

Umzug in die Treppenstraße: Das asiatische Restaurant Wasabi befand sich bisher am Ständeplatz, im Vorderen Westen gibt es einen weiteren gleichnamigen Standort. © Axel Schwarz

An der Treppenstraße steht ein gastronomisches Umzugsprojekt in den Startlöchern: Das Sushi-Restaurant „Wasabi“ hat seinen Standort am Ständeplatz bereits aufgegeben und will in den umgebauten Räumlichkeiten einer ehemaligen Shisha-Bar bald wieder eröffnen. Behördliche Genehmigungen fehlen noch, so die Betreiber, die im Vorderen Westen ein weiteres „Wasabi“ und das Restaurant Umê sowie die benachbarten Restaurants Onokiki und „Pho by Umê“ am Entenanger betreiben.

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