Bundestagsabgeordnete „überrascht“
Ermittlungen gegen Bosbach eingeleitet
Aktualisiert am 30.10.2025 – 17:37 UhrLesezeit: 2 Minuten
Caroline Bosbach soll sich über Umwege 2.500 Euro CDU-Parteigelder gesichert haben. Sie bestreitet dies. Jetzt wird gegen sie ermittelt.
Die Staatsanwaltschaft Köln hat Ermittlungen gegen die Bundestagsabgeordnete Caroline Bosbach eingeleitet. Dies teilten die Behörden t-online mit. Nach Angaben eines Sprechers bestätigte sie „nach eingehender rechtlicher Prüfung“, dass gegen den Politiker ein Anfangsverdacht „wegen Betrugs zum Nachteil der CDU Rheinisch-Bergischer Kreis“ bestehe.
Die Staatsanwaltschaft richtete ein entsprechendes Schreiben an den Präsidenten des Deutschen Bundestages. Nach der Empfangsbestätigung muss eine Frist von 48 Stunden abgewartet werden. Erst nach Ablauf dieser Frist und der damit verbundenen Aufhebung der Immunität ist die Staatsanwaltschaft befugt, Ermittlungen aufzunehmen.
Bosbach sagte der „Rheinischen Post“, sie sei „überrascht, dass nun nach fast vier Monaten eine förmliche Untersuchung durchgeführt werden sollte.“ Sie ist zuversichtlich, dass die Ermittlungen nach Abschluss der Ermittlungen eingestellt werden. Sie betonte: „Ich vertraue unserem Rechtsstaat.“ In der Vergangenheit hatte sie von einer Hetzkampagne gesprochen.
Bosbach widerspricht den Vorwürfen. Ihr Anwalt Ralf Höcker betonte in einer Stellungnahme: „Die Vorwürfe sind falsch.“ Er bezeichnete die Vorwürfe als „Teil einer perfiden Rachekampagne“, die konstruiert worden sei. Er bestreitet die Existenz eines Scheingesetzes und jeglichen Schaden für die CDU. Demnach habe Bosbach der CDU nie privat gezahlte Wahlkampfkosten vorgelegt.
Allerdings gaben Bosbachs Anwälte später zu, dass sie tatsächlich 2.500 Euro erhalten hatte, diese stammten allerdings nicht von einem CDU-Konto, sondern von dem ehemaligen CDU-Mitarbeiter, der den Vorwürfen zufolge die fiktive Rechnung erstellt haben soll. Laut Bosbachs Anwälten handelte es sich dabei um privates Geld.
Dennoch überwies Bosbach nach Aufkommen der Gerüchte die besagten 2.500 Euro auf ein CDU-Konto. Laut ihrem Anwalt geschah dies, „um jegliche Zweifel auszuräumen und auch hypothetische Schäden zu ‚kompensieren‘, die tatsächlich nie eingetreten sind.“
Die aus Bergisch Gladbach stammende Tochter des ehemaligen CDU-Innenpolitikers Wolfgang Bosbach hatte bei der Bundestagswahl im Februar für die CDU das Direktmandat im Rheinisch-Bergischen Kreis gewonnen.
Es gibt auch Vorwürfe zu Vorgängen im Vorfeld der Nominierung als CDU-Kandidat, deren Prüfung die Staatsanwaltschaft angekündigt hatte. Bei der Wahl in die Führung der Mittelstandsunion im Rheinisch-Bergischen Kreis, einem Sprungbrett für Bosbach, sollen mit Geld neue Mitglieder angeworben werden, wenn sie mit Bosbach für die Mannschaft stimmen.
 
			 
					