BVG verlässt X – keine weiteren Informationen zu Störungen oder Verspätungen auf diesem Bahnsteig




BVG verlässt X – keine weiteren Informationen zu Störungen oder Verspätungen auf diesem Bahnsteig | rbb24
rbb24
  1. rbb|24
  2. Panorama

Symbolbild: BVG Fahrinfo App: ÖPNV Berlin.(Quelle: IMAGO/Rüdiger Wölk)

Quelle: IMAGO/Rüdiger Wölk

„Endziel“

Mehr als 400.000 Menschen folgen den sechs X-Kanälen der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG). Nun verlässt das Verkehrsunternehmen jedoch die Plattform – und wird künftig nicht mehr über Störungen und Verspätungen informiert.

Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) nutzten bislang sechs verschiedene Kanäle auf der Plattform X, ehemals Twitter. Damit erreichten sie mehr als 400.000 Menschen. Doch nach 13 Jahren ist damit nun offiziell Schluss.

„Endstation: Wir verlassen X“, teilte das Verkehrsunternehmen am Montagmorgen mit. Das kommunikative Umfeld passe nicht mehr zu den Werten der BVG, hieß es.

Seit der Einführung sind alle sechs Accounts in ihren Statuszeilen als „inaktiv“ gekennzeichnet. Künftig werde die BVG auf X nicht mehr über Störungen oder Verspätungen informieren. Auf Linkedin, Facebook, Instagram und Tiktok werde die BVG allerdings weiterhin aktiv bleiben, hieß es.

Kritisiert für Fehlinformationen und Hassreden

Der Tech-Milliardär Elon Musk hatte Twitter im Oktober 2022 für rund 44 Milliarden Dollar gekauft. Anschließend entließ er in einem chaotischen Umbau der Plattform das Twitter-Topmanagement sowie Tausende Mitarbeiter und benannte den Online-Dienst in X um.

Im Rahmen einer Umstrukturierung lockerte Musk zudem die Regeln für Inhalte auf der Plattform und ließ einige gesperrte Accounts reaktivieren. Nach der Übernahme brachen die Werbeeinnahmen ein, mit denen sich Twitter traditionell fast ausschließlich finanzierte. Viele Werbetreibende befürchten, dass ihre Markennamen neben Beiträgen mit Falschinformationen und extremistischen Inhalten erscheinen.

EU droht mit Strafe

Aus Protest gegen zunehmende Hassreden auf X verließen im Juni 47 Organisationen aus den Bereichen Umwelt, Menschenrechte, Soziales, Gesundheit und Landwirtschaft gemeinsam die Social-Media-Plattform. Zuvor hatten bereits die Freie Universität Berlin und die Investitionsbank Berlin die Plattform verlassen.

Am Freitag wurde bekannt, dass X nun auch von der Europäischen Union (EU) mit hohen Bußgeldern rechnen muss. Die EU-Kommission wirft der Plattform vor, ihre Nutzer mit dem weiß-blauen Häkchen zur Verifizierung von Nutzerkonten zu täuschen und die erforderliche Transparenz in Bezug auf Werbung nicht einzuhalten. Zudem gewährt X Forschern keinen Zugriff auf seine öffentlichen Daten. Die offizielle Warnung ist die erste unter dem neuen Digital Services Act (DSA). Die formelle Untersuchung gegen X begann im Dezember 2023.

Nach dem Kauf von Twitter im Oktober 2022 führte Musk ein System ein, bei dem alle zahlenden X-Kunden einen Haken bekommen können. Dies stehe „nicht im Einklang mit der Branchenpraxis“, monierte die EU-Kommission.

Artikel auf dem Handy lesen

rbb

© Radio Berlin-Brandenburg

Die mobile Version verlassen