Die Taktveränderungen auf mehreren U-Bahn-Linien funktionierten zu Beginn nicht reibungslos. „Wir hatten zwar Startschwierigkeiten. So ist das nun mal“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG), Henrik Falk, am Freitag in der RBB-„Abendschau“. Inzwischen sei es aber besser geworden.
Nach den Sommerferien hat die BVG die Taktfrequenz der U2, U9, U4, U1 und U3 leicht verändert, um zuverlässigere Fahrten zu ermöglichen, nachdem es immer wieder zu Verspätungen gekommen war. Der U-Bahn-Fuhrpark gilt als veraltet, häufig kommt es zu technischen Problemen.
Die U-Bahn braucht dringend neue Fahrzeuge
Diese seien aus Falks Sicht noch nicht gelöst. „Wir haben ein Problem mit den Fahrzeugen. Wir haben ein Problem mit der Substanz“, sagte er. In den nächsten Jahren gehe es nicht um Wachstum, sondern um Stabilität: „Wir müssen Stabilität ins System bringen.“
Dafür seien neue Fahrzeuge unabdingbar. „Die Ausschreibung ist erfolgt. Die Aufträge sind vergeben. Ein Teil der Fahrzeuge ist auch produziert“, so der BVG-Chef. „Erste Modelle haben wir bereits vorgestellt. Aber einen verbindlichen Lieferplan gibt es noch nicht.“ Er rechne aber damit, dass dieser noch in diesem Jahr lieferbar sein werde.
Liefertermine für neue Züge stehen noch nicht fest
„Die neuen Fahrzeuge kommen nächstes Jahr. Wann genau, kann ich derzeit noch nicht sagen“, so Falk. „Darüber freut sich bei uns keiner. Bis dahin müssen wir das Beste aus der Flotte machen, die wir haben. Das kann ich versprechen.“
Das sei nicht das, was die Berliner erwarteten. „Aber ich kenne auch viele, die sagen: ‚Okay, das verstehen wir. Die Fahrzeuge sind noch nicht da, wir erwarten von euch, dass ihr das Beste daraus macht.‘ Das schaffen wir.“
Die Zuverlässigkeit der Metro sank bis August auf 93 Prozent
Wie schwer es der BVG fällt, den Fahrplan auch in diesem Jahr einzuhalten, zeigen aktuelle Zahlen. was der RBB infrage stellteDem Bericht zufolge sank die Zuverlässigkeit im gesamten U-Bahn-Netz bis August auf 93 Prozent. Fast jede 15. Fahrt fiel aus.
Ob die seit Anfang September reduzierte Taktfrequenz einzelner Linien diese Statistik spürbar verbessern kann, wird sich in den nächsten Monaten zeigen. 2023 lag die Zuverlässigkeit der U-Bahn noch bei 97,5 Prozent, 2022 sogar bei 99,2 Prozent.
Immerhin: Fahrgäste werden künftig erst am Bahnsteig von Zugausfällen überrascht. Diese würden „bald“ in Echtzeit in der Fahrplanauskunfts-App sowie auf der BVG-Website angezeigt, teilte der Staatskonzern dem RBB mit. (dpa)