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BVB-Missbrauchsskandal: Weitere mutmaßliche Opfer kommen zu Wort

Sexueller Missbrauch beim BVB

Vorwürfe gegen Ex-Manager – weitere Betroffene kommen zu Wort

12. Oktober 2025 – 19:21 UhrLesezeit: 3 Minuten

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Eine Eckfahne in Dortmund: Beim BVB überschatten derzeit Probleme außerhalb des Spielfelds die sportliche Situation. (Quelle: IMAGO/Maximilian Koch/imago)

Der Missbrauchsskandal bei Borussia Dortmund ist offenbar noch weitreichender als erwartet. Neue Details kommen ans Licht.

Aber das könnte sich jetzt ändern. Wie die „Bild“ unter Berufung auf der Zeitung vorliegende Erinnerungsprotokolle berichtet, hätten sich nach der ursprünglichen Meldung weitere mutmaßliche Opfer an die Zeitung gewandt. Ihre Geschichten zu den Vorfällen sollen in einigen Details ähnlich sein. Laut Bild haben inzwischen zwei Opfer Anzeige erstattet, die Polizei ermittelt.

Auch die Dortmunder bezogen erneut Stellung. „Die bisherigen Vorwürfe gegen einen ehemaligen Mitarbeiter des Vereins haben den gesamten BVB schockiert und betreffen uns alle“, sagte ein Sprecher der „Schwarz-Gelben“ der Zeitung. Weitere mutmaßliche Opfer sollen sich inzwischen beim Verein selbst gemeldet haben.

„Wir nehmen die Hinweise sehr ernst, haben interne und externe Anlaufstellen für Betroffene eingerichtet und werden die externen Ermittlungen vollumfänglich unterstützen. Letztlich soll die Deutsche Sporthochschule Köln eine betroffenenorientierte, traumasensible Betreuung leisten“, so der BVB weiter.

Nach der Veröffentlichung des ersten „Bild“-Berichts sprach der Verein von einer „vage Anschuldigung“ eines Spielers, die erstmals im Jahr 2010 bekannt geworden sei und betonte, dass er diese sehr ernst genommen habe. „Da der ehemalige Mitarbeiter den Vorwurf vollständig zurückwies und der ehemalige Spieler keine Strafanzeige erstattete, konnte der langjährige Sachverhalt letztlich nicht bewiesen werden“, erklärte der BVB. 2023, nachdem ein weiterer Vorwurf gegen den Ex-Mitarbeiter bekannt wurde, trennte man sich von ihm.

Die „Bild“ verweist nun auf eine Korrektur des Champions-League-Teilnehmers: Der BVB spreche nun von detaillierten Schilderungen der Vorfälle. Der gesamte Sachverhalt soll nun von externen Prüfern untersucht werden.

Nach Angaben der Zeitung handelte es sich bei den Opfern um ehemalige Jugendspieler, BVB-Fans und Nachbarn des Angeklagten, wie sie unter Berufung auf Gespräche mit acht von ihnen berichtete. Die Straftaten reichen von einmaligen Annäherungsversuchen bis hin zu jahrelangen sexuellen Übergriffen. Der Ex-Manager soll seine Misshandlung sogar mit Geldern aus der Vereinskasse finanziert haben. So sollen die Jugendlichen beispielsweise Eintrittskarten oder Fanutensilien erhalten und mit Karriereversprechen gelockt worden sein, schreibt „Bild“.

1991 wurden ein heute 46-jähriges Opfer und sein Bruder vom Ex-Trainer zu einem BVB-Auswärtsspiel nach Bremen eingeladen und mussten dort „gemeinsam im Doppelbett“ eine unentgeltliche Hotelübernachtung verbringen. Der Manager verübte später in seiner Villa einen sexuellen Übergriff auf den damals 13-Jährigen.

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