Borussia Dortmund hat am Samstag den großen Wurf verpasst und beim FC Bayern die erste Saisonniederlage erlitten. Torwart-Ikone Jens Lehmann zeigte sich überrascht über das Vorgehen des BVB im Spitzenspiel und kritisierte Trainer Niko Kovac scharf.
„Wer so eine Formation spielt, versteht die Komplexität des Fußballs nicht wirklich. Es ist natürlich kein Wunder, dass man gegen Bayern München nicht viel weiterkommt“, sagte Lehmann bei „Bild/Welt TV“.
Aus Sicht des ehemaligen Nationaltorwarts ging der BVB das Spiel viel zu defensiv an. „Diese Fünferkette wird heute so breit gespielt, dass ich immer denke: Wo haben die Fußballer gelernt, die so etwas spielen“, sagte Lehmann.
Kovac hatte seine Mannschaft in München im gewohnten 3-4-2-1-System aufgestellt, wählte aber vor allem im Mittelfeld eine zurückhaltende Aufstellung. Mit Marcel Sabitzer, Pascal Groß und Felix Nmecha standen drei Sechser auf dem Feld.
Lehmann führte Dortmund daher mangelnden Mut an. „Borussia Dortmund hat in dieser Saison noch kein Spiel verloren. Warum sollten sie Angst haben? Wenn ich als Trainer selbst Angst habe und eine so furchtbare Formation wähle, was kann ich dann erwarten?“ Der 55-Jährige stellte die Taktik in Frage.
Der BVB verliert den FC Bayern aus den Augen
Vor allem in der ersten Halbzeit hatte Dortmund im Spitzenspiel praktisch keine Offensivaktion. Erst als man nach einem Rückstand mehr Risiko eingehen musste, kam der BVB besser ins Spiel.
„Aber ich frage mich: Warum ändert er das nicht sofort? Fußball ist Unterhaltung. Und da waren 10.000 Fans von Borussia Dortmund. Und die waren auf jeden Fall alles andere als unterhalten“, klagte Lehmann weiter.
Durch die Niederlage in München rutschte der BVB am Samstag auf den vierten Tabellenplatz ab, während der FC Bayern aktuell mit der maximalen Punktzahl an der Tabellenspitze bleibt.