Berlin – Die Bundeswehr schickt drei unbewaffnete Soldaten in den Süden Israels – für einen besonders sensiblen Einsatz. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums werden nächste Woche zwei Stabsoffiziere und zunächst auch ein Brigadegeneral in das Einsatzgebiet reisen. Sie sollen im sogenannten Civil Military Coordination Center (CMCC) arbeiten – einem von den USA geführten zivil-militärischen Koordinierungszentrum.
Die deutschen Soldaten werden in Uniform, aber ohne Waffen nach Israel geschickt. Medienberichten zufolge befindet sich das Zentrum noch im Aufbau und soll letztlich rund 200 Soldaten verschiedener Nationen umfassen. Es liegt im Süden Israels, in der Nähe des Gazastreifens.
▶︎Hauptaufgaben: Überwachung des Waffenstillstands zwischen Israel und der Terrororganisation Hamas, Befreiung der Region von Kriegslasten und Koordinierung der humanitären Hilfe.
Darüber hinaus soll das Zentrum den Aufbau der internationalen Stabilisierungstruppe für den Gazastreifen (International Stabilization Force – ISF) unterstützen, für deren Bildung der US-Präsident verantwortlich ist Donald Trump (79) in der zweiten Phase seines 20-Punkte-Friedensplans. Dabei geht es um Themen wie Integration, Ausbildung und Logistik, wie das Ministerium erklärte.
Kein Bundestagsmandat erforderlich
Ziel der ISF soll es sein, die Sicherheit im Gazastreifen zu gewährleisten und die Entwaffnung der Hamas-Kämpfer sicherzustellen. Nach Angaben eines hochrangigen amerikanischen Beraters haben mehrere Länder – darunter Indonesien – bereits Truppen angeboten.
Nach Angaben des Verteidigungsministeriums hat die Einheit ihre Arbeit bereits aufgenommen. Für den deutschen Beitrag sei kein Bundestagsmandat erforderlich, da „keine Beteiligung an einem bewaffneten Einsatz“ zu erwarten sei. In der Mitteilung des Ministeriums heißt es außerdem: „Auch unsere Partner haben einer Teilnahme am CMCC zugestimmt.“