Die Bundeswehr hat über der Ostsee zwei russische Flugzeuge abgefangen. Nach Angaben der Nato starteten die Maschinen im vergangenen Jahr mehr als 300 Mal, um russische Militärflugzeuge abzufangen.
Schwerin/Lielvarde – Russische Militärflugzeuge über der Ostsee haben eine Mission für Abfangjäger der Bundeswehr ausgelöst. Deutsche Kampfjets vom Typ Eurofighter starteten vom Fliegerhorst Laage in Mecklenburg-Vorpommern und vom lettischen Lielvarde, um ein russisches Flugzeug ohne Flugplan und Transponder zu identifizieren, wie die Luftwaffe auf Plattform X mitteilte.
Dabei trafen sie auf eine TU-142 – ein Seeaufklärungsflugzeug und U-Boot-Jäger – die von Kampfflugzeugen eskortiert wurde. Die deutschen Kampfjets hätten sie über der Ostsee begleitet, hieß es nach dem Einsatz der Eurofighter über der Ostsee.
Eurofighter starten über der Ostsee: Bundeswehr-Kampfjets fangen russische Jets ab – Zwischenfall nicht ungewöhnlich
Der erneute Start von Eurofightern über der Ostsee ist kein Einzelfall. Solche Vorfälle, bei denen deutsche Kampfjets russische Flugzeuge abfangen, sind nichts Ungewöhnliches. Nach Angaben der Nato starteten im vergangenen Jahr mehr als 300 Mal Maschinen der Allianz, um russische Militärflugzeuge abzufangen, die sich dem Nato-Luftraum näherten. Die meisten dieser Vorfälle ereigneten sich über der Ostsee.
Gemäß geltendem Luftrecht nutzt Russland den internationalen Luftraum auch für militärische Flüge. Nach bisherigen Angaben der Bundeswehr fliegen russische Militärflugzeuge fast immer ohne Identifikationssignal („Transponder“), was sie für die zivile Flugsicherung unsichtbar macht. Bei diesen Flügen nähern sich diese Maschinen dem NATO-Luftraum, ohne ihn zu verletzen. Es wird vermutet, dass es sich dabei auch um einen Test der Reaktion auf derartige Flüge handelt.
Bundeswehr-Kampfjets starten über der Ostsee: Begegnungen zwischen Eurofightern und russischen Maschinen „sicher und professionell“
In der Nato-Erklärung von Ende Dezember hieß es, die überwiegende Mehrheit der Begegnungen zwischen Nato-Kampfjets und russischen Militärflugzeugen im vergangenen Jahr sei „sicher und professionell“ verlaufen. Verletzungen des Nato-Luftraums durch russische Militärflugzeuge seien selten und meist von kurzer Dauer gewesen. Und dennoch starten weiterhin Kampfjets der Bundeswehr, also Eurofighter, über der Ostsee, um im Falle einer möglichen Luftraumverletzung russischen Jets und Flugzeugen entgegenzutreten.
Die Bundeswehr hat derzeit im lettischen Lielvarde Eurofighter stationiert, die den Luftraum über Estland, Lettland und Litauen überwachen. Die drei baltischen NATO-Staaten verfügen über keine eigenen Kampfjets. Seit 2004 wechseln sich die NATO-Verbündeten deshalb bei der Sicherung des baltischen Luftraums ab. (so mit dpa)