Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen Hendrik Wüst (CDU) steht nach eigenen Angaben derzeit nicht als Kanzlerkandidat der Union für die Bundestagswahl 2025 zur Verfügung. Nach einer Vorstandssitzung der nordrhein-westfälischen CDU in Düsseldorf begründete Wüst dies damit, dass es einer starken und geeinten Union bedarf, um die Ampelkoalition auf Bundesebene abzulösen. Er habe den Landesvorstand der NRW-CDU deshalb aufgefordert, CDU-Chef Friedrich Merz als Spitzenkandidaten für die Bundestagswahl zu unterstützen.
Wüst ergänzte, er hoffe, dass auch die CSU Merz als gemeinsamen Kanzlerkandidaten unterstützen werde. Dies würde „die gemeinsamen Wahlchancen der Union enorm erhöhen“, so der Ministerpräsident. Mit Blick auf den unionsinternen Streit um die Kanzlerkandidatur 2021 sagte Wüst: „Die Lehre aus 2021 ist, dass es eine Grundvoraussetzung für einen gemeinsamen Wahlerfolg gibt: die Geschlossenheit von CDU und Union als Ganzes.“
CSU-Chef Markus Söder hat mehrfach seine Bereitschaft erklärt, für das Kanzleramt zu kandidieren. Aus CDU-Kreisen hieß es zuletzt, Merz und Söder wollten nach der Landtagswahl in Brandenburg einen gemeinsamen Vorschlag für einen Kanzlerkandidaten machen. Laut einem Bericht von Bild am Sonntag Die Kandidatendiskussion sei „offenbar“ zugunsten von Merz entschieden.
„Man soll niemals nie sagen“
Er habe in den vergangenen Monaten gemerkt, dass sich viele Menschen, auch Vertreter der Wirtschaft, wünschen, dass er auch über NRW hinaus Verantwortung übernimmt, sagte Wüst. Diese Unterstützung empfinde er als „Ermutigung“ und als „Wertschätzung meiner Arbeit“. Er fügte hinzu: „Natürlich ist ein Ministerpräsident von NRW immer ein möglicher Kanzlerkandidat.“ Wer Deutschlands bevölkerungsreichstes Bundesland regiere, müsse auch bereit sein, auf Bundesebene Verantwortung zu übernehmen. „Man soll niemals nie sagen“, sagte Wüst in diesem Zusammenhang. Seine Entscheidung zum Rücktritt habe er nach Abwägung seiner Verantwortung für NRW getroffen, die CDU und Deutschland.
Wüst bezeichnete die Ampelkoalition in seinem Statement als „schlechteste Bundesregierung“ in der 75-jährigen Geschichte der Bundesrepublik. „Deutschland erlebt eine Krise, die den gesellschaftlichen Zusammenhalt und das Vertrauen in die Demokratie gefährdet.“ Vieles funktioniere in Deutschland nicht mehr gut oder nicht gut genug. „Deutschlands erster Schritt aus der Krise ist die Ablösung dieser Bundesregierung – dafür braucht es eine ebenso starke wie geeinte Union.“
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