Die Linke Auch im zweiten Wahlgang erhielt sie keinen Sitz im Geheimdienstausschuss des Bundestags. Die Abgeordnete Clara Bünger erreichte im Plenum nicht die nötige Mehrheit von 316 Stimmen. Bei der geheimen Wahl erhielt Bünger 271 Stimmen und 285 Gegenstimmen bei 20 Enthaltungen.
Der Co-Vorsitzende der Linkspartei, Sören Pellmann, kritisierte das Wahlergebnis. „Die Linke im Bundestag ist ein wichtiger Teil der demokratischen Opposition“, sagte er. Er warf der Union eine Gleichsetzung der Linken mit der AfD vor. Die Union weiß, dass die Linke die Demokratie schützt, während die AfD sie bedroht. Dennoch missbrauche die Union „die Gremienwahlen für ein partei- und personelles Machtspiel“.
Opposition in wichtigem Ausschuss unterrepräsentiert
Im Juni scheiterte die Co-Vorsitzende der Linkspartei, Heidi Reichinnek, als Kandidatin für den parlamentarischen Kontrollausschuss. Auch die damals nominierten AfD-Kandidaten Martin Hess und Gerold Otten verfehlten die nötige Mehrheit. Deshalb sitzt derzeit neben drei Abgeordneten der Union und zwei der SPD nur ein Vertreter der Opposition im Ausschuss, der Grünen-Politiker Konstantin von Notz.
Der Parlamentarische Kontrollausschuss soll die Geheimdienste überwachen und erhält im Gegenzug Zugriff auf sensible Informationen. Sie tagt unter strengster Geheimhaltung in einem abhörsicheren Raum. Die Mitglieder werden von ihren Fraktionen nominiert, müssen aber auch von diesen nominiert werden Bundestag gewählt werden. Die AfD-Kandidaten wurden in den letzten Jahren nicht in den Kontrollausschuss gewählt, unter anderem mit der Begründung, dass die Partei vom Verfassungsschutz als teilweise rechtsextremistisch eingestuft wurde.
„Regierungsmaßnahmen müssen kontrolliert werden“
Der Linken-Fraktionsvorsitzende Pellmann sieht in der gescheiterten Wahl eine Einschränkung der demokratischen Kontrolle. „Regierungshandeln muss kontrolliert werden, und wenn nicht abgestimmt wird, wird diese Kontrolle massiv behindert“, kritisierte er. Der Kontrollausschuss sei „von grundlegender Bedeutung“. Die demokratischen Regierungsparteien müssen gemeinsam mit der demokratischen Opposition „die Regeln der Demokratie verteidigen“.
