Nachrichtenportal Deutschland

Bundesregierung lehnt Hannovers Hilfsangebot für Kinder aus Gaza ab

„Absage ist enttäuschend“


Die Bundesregierung lehnt kommunale Hilfsangebote für Kinder aus Gaza ab

Artikel anhören

https://streamingww.n-tv.de/proxy/abr/2025/10/TTSART_26110447_20251021182827-progaud.ism/.mp4

Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Weitere Informationen

Mehrere deutsche Städte starten eine Initiative, um verletzte und kranke Kinder aus dem Gazastreifen zur Versorgung nach Deutschland zu bringen. Die Bundesregierung lehnt das Vorhaben jedoch ab und führt mehrere Hürden an.

Hannovers Angebot, bis zu 20 kranke und verletzte Kinder aus dem Gazastreifen und Israel aufzunehmen, scheiterte an der ablehnenden Haltung der Bundesregierung. „Wir bedauern die Reaktion des Bundesinnenministeriums sehr“, sagte Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay. „Die Absage ist enttäuschend und unverständlich“, betonte der Grünen-Politiker.

Regionspräsident Steffen Krach sagte, mehr als 16.000 Menschen in Gaza seien auf Lieferungen aus dem Ausland angewiesen: „Diese Hilfe nicht zumindest denen zu geben, die sie am meisten brauchen – nämlich den Kindern – ist grausam.“

In einem Schreiben des Bundesinnenministeriums heißt es, dass die Lage im Gazastreifen auch nach den Fortschritten bei der Beendigung der Feindseligkeiten „sehr verwirrend und unvorhersehbar“ bleibe. Davon betroffen sind auch die Behörden auf israelischer und ägyptischer Seite, die für die Erteilung einer Ausreisegenehmigung zuständig sind.

Mehrere Städte beteiligten sich an der Initiative

Die Ausreise von Kindern zur Behandlung in Deutschland ist mit aufwändigen Verfahren verbunden – etwa zur Klärung der Identität der Betroffenen, der mitreisenden Familienangehörigen und deren Sicherheitsbewertung, der Kosten und der Frage nach realistischen Rückkehrmöglichkeiten. Vorteilhafter wäre es aus Sicht der Bundesregierung, die Behandlung von Verletzten und Schwerkranken vor Ort zu unterstützen, heißt es in dem Schreiben.

Der Brief endet mit den Worten: „Ich hoffe, dass ich deutlich gemacht habe, dass uns die Sorge um Hilfe für die betroffene Zivilbevölkerung, insbesondere die Kinder, in Gaza eint, dass wir aber eine unserer Meinung nach andere Möglichkeit sehen, möglichst vielen Menschen Hilfe zu leisten.“

Neben Hannover schlossen sich auch Städte wie Bremen, Düsseldorf, Leipzig, Bonn, Frankfurt und Kiel der Initiative an. Auch die evangelischen Kirchen in Niedersachsen unterstützen die Initiative.

Die mobile Version verlassen