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Bundesliga: Ticker – Nübels Slapstick-Leistung besiegelt Stuttgarts Niederlage bei RB

RB Leipzig hat wieder einmal eine Mannschaft, die dem FC Bayern auf den Fersen bleiben kann. Der Tabellenzweite verlängerte seine Serie gegen den Angstgegner VfB Stuttgart – letztlich auch mit Hilfe von Stuttgarts Torwart Nübel. Gleichzeitig gelang Gladbach eine Glanzleistung beim FC St. Pauli.

RB Leipzig setzt seine Siegesserie fort und stellt mit Trainer Ole Werner einen Bundesliga-Startrekord auf. Mit dem 3:1 (1:0) im Topspiel gegen Verfolger VfB Stuttgart verbuchten die Sachsen ihren siebten Sieg im achten Spiel ohne Niederlage und bleiben damit Bayerns Verfolger Nummer eins.

Jeff Chabot (45. Minute) brachte RB vor 47.800 Zuschauern in der ausverkauften Red Bull Arena mit einem Eigentor in Führung, ehe Yan Diomande (53.) erhöhte. Dem eingewechselten Tiago Tomas (65.) gelang der Anschlusstreffer für den VfB, ehe Romulo (90.+1) den Endstand markierte.

Der Erfolg gegen die Schwaben bedeutete für Trainer Werner auch einen Vereinsrekord. Nach dem 0:6 zum Auftakt in München folgten in den folgenden Bundesligaspielen sieben Siege und ein Unentschieden – das sind 22 Punkte. Und das gegen den Angstgegner, Leipzig musste zuvor gegen die Schwaben vier Pflichtspielniederlagen in Folge einstecken. Den bisher besten Saisonstart hatte RB in der Debütsaison 2016/17 unter Ralph Hasenhüttl, als man nach neun Spielen 21 Punkte auf dem Konto hatte.

Nach drei Bundesliga-Niederlagen in Folge gegen die Schwaben, die in der vergangenen Saison auch Leipzig im Halbfinale des DFB-Pokals ausgeschaltet hatten, führte Werner die Mannschaft ungeachtet der leichten Pokalrotation zu einem 6:0-Sieg in Augsburg. Dreimal wechselte Sebastian Hoeneß nach dem Pokalspiel sein Team, zunächst mit Torwart Alexander Nübel, Hosha Vagnoman und Chris Führich.

RB startete stark und setzte mit Ridle Baku (2.) auf rechts und David Raum (3.) auf links zwei Warnsignale. Doch Nübel verhinderte einen Rückstand, indem er den Raum mit den Füßen abwehrte. Stuttgart spielte dann munter mit und hatte auch im Mittelfeld mehr Platz. Doch mehr als ein Distanzschuss von Führich (8.) und ein Kopfball (10.) von Deniz Undav blieben zunächst aus. Erst beim Schuss von Maximilian Mittelstädt (18.) musste RB-Keeper Peter Gulacsi sein ganzes Können aufbieten.

Kurz vor dem Wechsel schaltete RB noch einen Gang höher. Der starke Nübel rettete zweimal gegen Antonio Nusa (24./32.), dann hatte er Glück, als Romulo (33.) nach einem herrlichen Rückpass von Baku knapp daneben ging. Dies war auch in der 41. Minute der Fall, als der Brasilianer verfehlte. Der agile Diomande erzwang dann im wahrsten Sinne des Wortes die überfällige Führung, als er sich noch einmal mit viel Druck auf der rechten Seite durchsetzte und den Ball auf den ehemaligen RB-Nachwuchsspieler Jeff Chabot zuspielte, der ihn aber bei einem Klärungsversuch nur noch ins eigene Tor abwehren konnte (45.).

In der zweiten Halbzeit rechtfertigte Diomande erneut seinen Vorzug in der Startelf gegenüber Bakayoko. Völlig ruhig tanzte er an Mittelstädt vorbei und schoss ins kurze Eck zum 2:0 (53.). Anschließend kam es zu einer Druckphase des VfB, die mit dem Tor belohnt wurde. Nach einem Vorstoß der RB-Abwehr stand Tomas (65.) frei, umkurvte Gulacsi und schob sieben Minuten nach seiner Einwechslung zum 1:2 ein.

Plötzlich kam es wieder zu einem offenen Schlagabtausch. Romulo (81.) hätte mit einem Kopfball aus kurzer Distanz das 3:1 erzielen können, doch Nübel parierte erneut. In der Nachspielzeit reagierte Romulo (90.+1) schnell auf einen Fehler des sonst parierungsstarken Nübel und schob zum 3:1 ein. Der Stuttgarter Torwart wollte gegen Romulo dribbeln, verlor den Ball aber an der Strafraumgrenze an den Brasilianer, der daraufhin ein paar Meter mit dem Ball lief und ihn, vom Keeper verfolgt, ins leere Tor schob.

FC St. Pauli – Borussia Mönchengladbach 0:4 (0:2)

Haris Tabakovic führte Borussia Mönchengladbach zum ersten Saisonsieg in der Bundesliga. Der 31-jährige Stürmer steuerte die ersten beiden Tore zum verdienten 4:0 (2:0)-Sieg beim schwachen FC St. Pauli bei. Dank Gladbachs Erfolg verlängerte sich die Negativserie der Hamburger auf sechs Niederlagen in Folge, und zum vierten Mal in Folge blieben die Kiezkicker ohne eigenen Treffer.

Der überragende Tabakovic nutzte in der 15. Minute einen Patzer von St. Pauli-Torhüter Nikola Vasilj zu seinem vierten Saisontor, in der 40. Minute erhöhte er nach Vorlage von Franck Honorat den Punktestand. Die eingewechselten Shuto Machino (75.) und Oscar Fraulo (80.) sorgten in der zweiten Halbzeit für die Entscheidung.

Dank ihres ersten Erfolgs verließen die Gladbacher mit sechs Punkten den letzten Tabellenplatz. Für den FC St. Pauli wird die Situation mit sieben Punkten immer bedrohlicher.

Beide Mannschaften feierten am Dienstag nach der Durststrecke in der Bundesliga erneut Erfolge im DFB-Pokal. Der FC St. Pauli zog mit einem Sieg im Elfmeterschießen gegen den Ligakonkurrenten TSG Hoffenheim ins Achtelfinale ein, während Gladbach den Zweitligisten Karlsruher SC besiegte.

Die Erfolge schienen zunächst keine der beiden Mannschaften zu begeistern. Obwohl die Gäste in der Anfangsphase optisch überlegen wirkten, waren sie nicht gefährlicher als die Hamburger.

Und so brachte der große Patzer des sonst so zuverlässigen St. Pauli-Keepers Vasilj die Gäste in Führung. Der Torwart schoss den Ball in die Beine von Florian Neuhaus, der den Ball sofort zu Tabakovic weiterspielte. Der Stürmer schloss mühelos ab. Auch nach Prüfung durch den Videoassistenten blieb das Ziel dasselbe. Es war Gladbachs erste Führung in dieser Bundesliga-Saison.

Das Gegentor war für den FC St. Pauli wie ein Weckruf. Die Hamburger suchten endlich stärker nach dem Weg nach vorne. Für größte Gefahr sorgte Mathias Pereira Lage (15.) mit einem Schuss aus 18 Metern.

Die Gäste ließen ihre Gegner immer mehr kommen und setzten auf Konter. Joe Scally (28.) hatte bei einem der schnellen Angriffe Pech, als er den Pfosten traf. Zwölf Minuten später machte es Tabakovic besser und vollendete noch vor der Pause seinen Doppelpack.

St. Paulis Trainer Alexander Blessin reagierte und nahm drei Veränderungen in der gesamten Offensive vor. Tatsächlich erhöhten die Gastgeber vor 29.546 Zuschauern im ausverkauften Millerntorstadion den Druck, besser wurden sie jedoch nicht. Zwei Schüsse von Verteidiger Hauke ​​Wahl (55.) und Eric Smith (71.), der nach der Pause aus der Abwehrreihe ins Mittelfeld gerufen wurde, waren die besten Angriffsaktionen seit langem.

Die Gladbacher kontrollierten das Spiel und hatten mit ihren Kontern genügend Chancen, ihren Vorsprung auszubauen. Tabakovic (62.) verfehlte knapp seinen dritten Treffer. Als Machino wenig später traf, war das Spiel entschieden. Fraulo, der zwei Minuten zuvor ausgewechselt worden war, setzte noch einen drauf.

1. FC Heidenheim – Eintracht Frankfurt 1:1 (1:0)

Wenige Tage nach dem unglücklichen Aus im DFB-Pokal gegen Borussia Dortmund erlitt Eintracht Frankfurt erneut einen Stimmungstief und musste sich gegen den Abstiegskandidaten 1. FC Heidenheim mit nur einem Punkt zufrieden geben. Während es den Hessen beim SSC Neapel nicht gelang, Selbstvertrauen für das Champions-League-Duell zu sammeln, sicherte sich die Mannschaft von FCH-Trainer Frank Schmidt mit dem 1:1 (1:0) einen potenziell wichtigen Punkt auf dem Weg zum Klassenerhalt.

Vor 15.000 Zuschauern verhinderte Rasmus Kristensen in der 55. Minute den nächsten Rückschlag für die Eintracht, die auch den verletzungsbedingten Ausfall von Shootingstar Can Uzun verkraften musste. Zuvor hatte Budu Sivsiwadze (32.) den FCH in Führung gebracht.

Nach zuletzt drei sieglosen Ligaspielen und dem bitteren Zweitrunden-Aus im DFB-Pokal gegen den HSV (0:1) forderte Schmidt von seiner Mannschaft einen mutigen Auftritt. Seine Schützlinge müssten über sich hinauswachsen und „sicherstellen, dass wir die Fehlerquote so gering wie möglich halten, um überhaupt eine Chance auf einen Erfolg zu haben“, sagte der FCH-Trainer vor der Partie.

Den Hessen fehlte in dieser Saison bisher die Konstanz, um sich an der Spitze zu etablieren. An den ersten beiden Spieltagen konnten sie lediglich zwei Siege in Folge verbuchen, wobei Trainer Toppmöller vor allem die 18 Gegentore Sorgen bereiten.

Mainz 05 – Werder Bremen 1:1 (1:0)

Der FSV Mainz 05 hat im Duell mit Angstgegner Werder Bremen den ersehnten Befreiungsschlag verpasst. Die Mannschaft von Trainer Bo Henriksen trennte sich zu Hause gegen Werder 1:1 (1:0) und bleibt nach dem fünften sieglosen Spiel in Folge im Oberhaus am Tabellenende hängen.

Bremen hingegen ist nun seit vier Spielen ungeschlagen. Mit dem Unentschieden in Mainz endete jedoch eine Siegesserie von vier Spielen gegen den FSV. Mainz-Kapitän Silvan Widmer brachte die Hausherren in der 36. Minute verdient in Führung. In der Schlussphase rettete Jens Stage den Bremern mit einem sehenswerten Volleyschuss (86.) einen Punkt.

Union Berlin – SC Freiburg 0:0 (0:0)

Der SC Freiburg verpasste auch im siebten Anlauf einen Bundesligasieg beim 1. FC Union Berlin. Wie schon im Vorjahr mussten sich die Breisgauer in einem Spiel mit zwei nicht anerkannten Toren nach kniffligen Videoentscheidungen mit einem 0:0-Unentschieden begnügen. Durch das Unentschieden vor 22.012 Zuschauern im Stadion an der Alten Försterei bleiben beide Mannschaften weiterhin im Mittelfeld der Tabelle.

Freiburg wartet nun seit fünf Spielen auf einen Sieg, Union wartet seit sechs Spielen auf einen Stürmertreffer. Andrej Ilics Debüttor in dieser Saison (69.) wurde von Schiedsrichter Sören Storks aufgrund einer Abseitsstellung von Teamkollege Rani Khedira ebenso nicht anerkannt wie ein Tor von Freiburgs Matthias Ginter (17.), der sich mit dem Ball am Arm traf.

pk

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