Mainz 05 beschränkte sich in Frankfurt fast ausschließlich auf die Defensive und war nah dran an einem Punkt – bis Ritsu Doan abdribbelte.
Mit einer starken Einzelaktion entschied Ritsu Doan das prestigeträchtige Duell zwischen Eintracht Frankfurt und dem 1. FSV Mainz 05. Beim 1:0 (0:0)-Sieg der Eintracht am 10. Spieltag der Bundesliga ließ der Japaner zwei Gegner hinter sich und erzielte das Tor des Tages.
Die Mainzer gingen zuvor kein Risiko ein, konzentrierten sich voll auf die Verteidigung und feuerten erst in der zweiten Halbzeit ihren ersten Torschuss ab. Die Taktik ging nicht auf und der FSV bleibt nach der verdienten Niederlage auf dem 17. Platz, punktgleich mit Schlusslicht Heidenheim (5 Punkte).
Die Eintracht ist nun seit vier Bundesligaspielen ungeschlagen, kletterte auf den siebten Platz (17 Punkte) und blieb im Anschluss an die Spitzengruppe.
Beide Trainer wechseln viermal
Beide Teams hatten Erfolgserlebnisse aus dem Europapokal: Mainz ein 2:1-Unentschieden in der Conference League gegen AC Florenz, Frankfurt ein 0:0-Unentschieden beim SSC Neapel. Für das Bundesligaduell rotierten die Trainer jeweils auf vier Positionen. Eintracht-Trainer Dino Toppmöller setzte erstmals in dieser Saison von Beginn an auf Mahmoud Dahoud; er bildete mit Ellyes Skhiri die Doppelsechs.
Frankfurt, in dieser Saison eigentlich für Offensivspektakel und eine durchlässige Abwehr bekannt, überraschte in Neapel mit einer strengen Defensivtaktik. Auch gegen Mainz schien die Devise zu sein, nicht zu viel Risiko einzugehen.
Historisch gesehen gab es in der ersten Halbzeit nur wenige Torschüsse
Mainz hatte offensichtlich eine ähnliche Ansicht; Sie waren wie die Eintracht in den Zweikämpfen engagiert, im Vorwärtsspiel jedoch harmlos. Das Ergebnis war eine außergewöhnlich ereignislose erste Halbzeit. Die Torschussstatistik lautete für Frankfurt 2:0 – so viele Torschüsse gab es in einer ersten Halbzeit seit Beginn der Datenerhebung im Jahr 1992 noch nie.
Der Frankfurter Ritsu Doan (l.) versucht, dem Mainzer Kaishu Sano den Ball abzunehmen
Zudem handelte es sich bei den beiden gezählten Schüssen nicht um wirklich freie Schüsse. Erwähnenswert ist eine Mainzer Flanke aus dem linken Strafraumeck, die Benedict Hollerbach am zweiten Pfosten knapp verfehlte.
Jonathan Burkardt hat kaum den Ball
Auch Jonathan Burkardt konnte sich im Duell mit seinem Ex-Klub nicht durchsetzen. Der Frankfurter Mittelstürmer ist mit sechs Toren zweitbester Torschütze der Bundesliga und Mainzs Rekordtorschütze in der Bundesliga (41 Tore). Am Sonntag hatte er in der ersten Halbzeit nur 13 Mal den Ball und gewann nur eines seiner drei Duelle.
Larsson und Bahoya bringen Schwung
Eintracht-Trainer Toppmöller versuchte mit zwei Wechseln, das Spiel zu beleben. Skhiri und Fares Chaibi blieben in der Umkleidekabine, während Hugo Larsson und Jean-Mattéo Bahoya eingewechselt wurden. Letzterer brauchte nur wenige Sekunden, um die Torquote der Eintracht auf drei zu steigern, wurde aber geblockt.
Dadurch übernahm Frankfurt immer mehr die Kontrolle und drängte Mainz zeitweise in die Tiefe. Doch erst als Mainz in der 55. Minute einen Konter startete, hatte Frankfurt die erste klare Torchance: Bahoya trieb den Ball nach vorne und spielte ihn nach links zu Ansgar Knauff, dessen Schuss knapp rechts am Pfosten vorbei ging.
Erster Mainzer Torschuss nach 75 Minuten
In der 75. Minute war es soweit: Nach einem Fehlpass von Frankfurts Robin Koch hatten die Mainzer etwas Platz, den Paul Nebel für den ersten Mainzer Torschuss nutzte – er flog rechts am Tor vorbei.
Am Ende brauchte die Eintracht einen Geniestreich, um die FSV-Abwehr zu überwinden. Doan dribbelte sich am rechten Strafraumeck durch Sieb und Widmer hindurch und schoss souverän ins linke Eck. Trotz aller Bemühungen gelang es den Mainzern nicht, den Schalter umzudrehen und blieb ohne klare Torchance.
Frankfurt in Köln, Mainz gegen Hoffenheim
Frankfurt gastiert am Samstagabend nach der Länderspielpause (18.30 Uhr) beim 1. FC Köln. Mainz empfängt Hoffenheim am Freitagabend (20:30 Uhr).

