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Bundeskongress der Grünen Jugend: Die Grüne Jugend hat ein neues Führungsduo

Bundeskongress der Grünen Jugend: Die Grüne Jugend hat ein neues Führungsduo

Die Grüne Jugend hat ein neues Führungsduo gewählt: Henriette Held und Luis Bobga konnten sich beim Bundeskongress der Grünen Jugend in Leipzig als Nachfolger von Jette Nietzard und Jakob Blasel durchsetzen. Held wurde mit 93,6 Prozent der abgegebenen Stimmen gewählt, Bobga mit 76,2 Prozent. Beide hatten keine Konkurrenz und hielten umjubelte Bewerbungsreden.

Die bisherigen Bundesredner stellten sich nicht mehr zur Wiederwahl. Nietzard und Blasel wurden im vergangenen Oktober gewählt, nachdem der bisherige Vorstand der grünen Jugendorganisation zurückgetreten und auf ihre Parteimitgliedschaft verzichtet hatte. Nietzards Auftritt in den sozialen Medien stieß während ihrer Amtszeit mehrfach auf Kritik. Das Verhältnis zwischen der Jugendorganisation und der Partei war daher zuletzt angespannt.

Bobga: „Wir werden diese Party auf den Kopf stellen“

Held und Bobga sind beide 23 Jahre alt. Held kommt aus Berlin und studiert Klima- und Umweltrecht in Greifswald. Zuvor war sie Vorsitzende des Grünen-Jugend-Landesverbandes Mecklenburg-Vorpommern. „Die Klimakrise ist kein Naturphänomen, sie ist eine Klassenfrage und eine Frage der sozialen Gerechtigkeit“, sagte Held in ihrer Bewerbungsrede. Sie kündigte an, die Lage in Ostdeutschland stärker auf die Tagesordnung zu setzen. „Wir müssen zu den Menschen vor Ort gehen. Zu denen, die sich abgehängt fühlen, die nicht gehört und vertreten werden“, sagte Held. „Wir müssen Sichtbarkeit für ostdeutsche Perspektiven und Themen im Verband und in politischen Debatten schaffen.“ Held warf den Grünen vor, in den vergangenen Jahren an der Verschärfung der Asylpolitik beteiligt gewesen zu sein.

Ihr Co-Bundessprecher Bobga kündigte an: „Wir können und wir werden diese Partei wieder nach links drehen.“ Er wurde in Münster geboren, lebt heute in Köln und saß mehrere Jahre im Emsdettener Stadtrat. Bobga arbeitet bereits für die Grünen in NRW und ist Mitglied im Bundesvorstand der Grünen Jugend. Er kritisierte den Bundestagswahlkampf der Grünen, der von „Anhänglichkeit an die CDU und keiner Scheu davor, Migration als Sicherheitsproblem darzustellen“ geprägt sei, und kündigte an, dass er sich besonders für soziale Belange, Antirassismus und Diversität engagieren werde.

Das Treffen der Grünen Jugend begann am Freitag und soll bis Sonntag dauern. Für Samstag war unter anderem eine Diskussion zur aktuellen politischen Lage und zum zentralen Vorschlag des Bundesvorstandes mit dem Titel „Radikal fair: Weil wir unsere Träume nicht vergessen wollen“ geplant, der am Abend besprochen wird. Die Antragsteller lehnen den Kapitalismus ab und bemängeln, dass die Grünen oft nur „den Status quo verwalten“. Nachdem die Grüne Jugend in den Jahren 2023 und 2024 schrumpfte, meldete sie zuletzt einen Anstieg von rund 16.000 auf fast 19.000 Mitglieder.

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