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Bund befiehlt, Länder zahlen? Premierminister sagen „Nein“

Eine Rechnung neben einem vollen Teller in einem Restaurant.

Stand: 22. Oktober 2025 00:01 Uhr

Ziel der Länderchefs auf ihrer heute beginnenden Jahreskonferenz in Mainz wird es sein, sich auf gemeinsame Positionen zu einigen. Zum Beispiel bei der umstrittenen Gastrosteuer.

von Katharina Seiler

Niedersachsens Ministerpräsident Olaf Lies (SPD) pocht wie die anderen Landeschefs auf den Grundsatz: Wer bestellt, soll auch bezahlen. Das heißt: Wenn der Bund per Gesetz den Ländern und Kommunen Aufgaben zuweist, dann soll er diese auch bezahlen. Dies sei in der Vergangenheit nicht ausreichend der Fall gewesen, behaupten die Länder. Die Folge: Länder und Kommunen müssen Leistungen bezahlen oder Einnahmeausfälle hinnehmen, die sie politisch nicht beschlossen und daher auch nicht eingeplant hatten.

Zum Beispiel: Die Gastronomiesteuer

Die Frage der Mehrwertsteuer in der Gastronomie zeigt das Problem: Der Bund will diese Steuer, auch Umsatzsteuer genannt, für die Gastronomie senken und die Pendlerpauschale erhöhen. Damit entgehen den Ländern Haushaltsmittel: Beide politischen Versprechen des Bundes müssen die Länder durch geringere Steuereinnahmen in Milliardenhöhe bezahlen. Sie wollen dies nicht entschädigungslos unterstützen. Und sie wollen nicht nur eine Lösung für die Gastrosteuer und die Pendlerpauschale, sondern sie wollen auch grundsätzlich mit dem Bund regeln, damit dieser die finanziellen Folgen seiner Gesetze selbst finanziert.

Niedersachsen will über die Autoindustrie reden

Aber auch andere Themen sind für Niedersachsen auf der Jahrestagung wichtig, darunter die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Automobil- und Zulieferindustrie und der Schutz kritischer Infrastruktur. Und auch über den Wolf und darüber, wie dieser legal erlegt werden kann, wollen die Landesoberhäupter reden. Die Bundesregierung plant, es in das Bundesjagdgesetz aufzunehmen.

Für Steuersenkungen braucht der Bund die Zustimmung der Länder. Für Niedersachsen sind es etwa 120 Millionen Euro – pro Jahr.

Zuletzt galt der Wolfsbestand in Niedersachsen offiziell nicht überall als günstig. Nach Angaben der Bundesregierung hat sich das nun geändert.

Materialkosten und Personal sollen nun eingespart werden. Die Autostädte leiden unter sinkenden Gewerbesteuereinnahmen.

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