Hamburg
Auditor masturbierte im gläsernen Büro – vor den Augen des Praktikanten
In Hamburg läuft eine Gerichtsverhandlung gegen einen 36-Jährigen. Er soll in einem Büro mit Glaswänden masturbiert haben – stundenlang. Es war nicht das erste Mal.
Manchmal möchten Sie nicht genau wissen, was Ihre Kollegen im Büro machen. Eine Praktikantin bei einem Hamburger Wirtschaftsprüfer musste nun viel mehr sehen, als ihr lieb war: Ein Mitarbeiter masturbierte in seinem Büro – und das für alle sichtbar. Nun stand er deswegen vor Gericht.
Das berichten mehrere Zeitungen. Gerichtsakten zufolge ereignete sich der Vorfall im März 2023. Die heute 25-jährige Frau absolvierte ein Praktikum bei einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft im schicken Stadtteil Rotherbaum. Sie habe zunächst geglaubt, einen Fehler gemacht zu haben, berichtete die Frau gestern vor Gericht. Dann war sie sicher: Der Angeklagte Chris W. saß mit heruntergelassener Hose am Schreibtisch. Und befriedigt sich sichtlich.
Masturbieren im gläsernen Büro
„Mein Puls ging in die Höhe, ich saß wie erstarrt da. Es war schockierend. Ekelhaft“, berichtete das Opfer laut „Bild“ von dem Anblick, den sie in W.s völlig gläsernem Büro ertragen musste. „Ich habe versucht, mir das nicht anmerken zu lassen und mir auf dem Handy Ratschläge von Freunden zu holen.“
W. ließ sich offenbar Zeit: Er soll eine gute Stunde beschäftigt gewesen sein und zwischendurch sogar einen Kaffee getrunken haben. Nur um dann weiterzumachen, so der Zeuge.
Plötzlich wurde sie selbst hineingezogen. „Dann fragte er, ob ich mit meiner Arbeit zurechtkomme“, berichtet sie. Er kam zu ihrem Schreibtisch. „Ich starrte auf seine Hände, als er meine Maus und Tastatur berührte, weil ich vorher genau wusste, wo sie waren.“ Dann beschloss sie, den Chef zu kontaktieren. Das Ergebnis kam schnell: W. verlor seinen Job, auch seine Freundin verließ ihn laut „Bild“.
Wiederholungstäter
Allerdings ist es nicht das erste Mal, dass sich ein Gericht mit einem öffentlichen Versagen von W. auseinandersetzen muss. 2019 wurde er von einem Gericht zu einer Zahlung von 1.800 Euro verurteilt: Viermal wurde er beim Masturbieren in Zügen erwischt. Als er damit konfrontiert wurde, sagte er dem Richter, dass er einfach mit niemandem darüber reden könne. „Ich dachte, ich kümmere mich selbst darum, so bin ich aufgewachsen.“ Er ist jetzt in Therapie. Auf Anraten seines Anwalts.
Wenn er erneut in der Öffentlichkeit masturbiert, dürften die Folgen noch gravierender sein. Das Gericht verurteilte W. zu einer Bewährungsstrafe von 4.800 Euro, eine Geldstrafe von 2.000 Euro und eine Auflage zur Fortsetzung der Therapie liegen bereits vor.
Er versuchte sich auf ungewöhnliche Weise bei der Praktikantin zu entschuldigen: Er bat sie im Gerichtssaal um Verzeihung – und legte 500 Euro in bar auf den Tisch.
Quellen:Hamburger Morgenpost, Bild