„Wenn Gaza brennt, brennt Berlin“ – Feuer und pro-palästinensische Graffiti am Berliner Rathaus
In Berlin-Moabit wurden Hassparolen auf das dortige Rathaus gesprüht. In der Nacht kam es auch zu einem Brand im Gebäude; Die Polizei geht davon aus, dass es sich um Brandstiftung handelte. Der für politisch motivierte Straftaten zuständige Staatssicherheitsdienst ermittelt.
ICHIn der Stadthalle Tiergarten ist am Donnerstagabend ein Feuer ausgebrochen – die Polizei geht davon aus, dass es sich um Brandstiftung handelte. Wie die Polizei in der Hauptstadt mitteilte, haben Unbekannte in der Nacht zum Donnerstag ein Fenster im Erdgeschoss eingeschlagen und dieses in Brand gesteckt. Unbekannte sprühten zudem pro-palästinensische Parolen an die Wände des Bürgerbüros. Auf Fotos war unter anderem der Schriftzug „Wenn Gaza brennt, brennt Berlin“ an der Fassade zu sehen. Zuvor hatte die „BZ“ berichtet. Der Staatsschutz ermittelt.
Eine Polizeisprecherin bestätigte WELT den Einsatz von Polizei und Feuerwehr. Demnach sah ein Zeuge nachts zwei Personen auf dem Gerüst, das derzeit das Gebäude in der Jonasstraße umgibt. Wenig später hörte der Zeuge das Klirren von Glas und sah Flammen. Die beiden Personen konnten unerkannt flüchten. Nach Angaben der Feuerwehr brannten Möbel. Der Brand konnte durch die Feuerwehr schnell gelöscht werden. Es entstand kein größerer Schaden und niemand wurde verletzt.
Auf dem Gebäude wurden mehrere Schriften zum Nahostkonflikt gefunden. Die weiteren Ermittlungen zur Brandstiftung übernahm die Landespolizei des Landeskriminalamtes.
Die Feuerwehr reagierte in der Nacht mit rund 30 Einsatzkräften auf den Brand im Verwaltungsgebäude, wie sie auf Gleis X mitteilte. Möbel brannten.
Am Donnerstag veröffentlichten das Jüdische Forum für Demokratie und gegen Antisemitismus und Berliner Medien Aufnahmen der angeblich von den Brandstiftern hinterlassenen Schriften am Rathaus. Dort steht neben „Wenn Gaza brennt, brennt Berlin“ auch „Free Gaza“.
Nach einem beispiellosen Großangriff der Hamas am 7. Oktober letzten Jahres startete Israel eine Militäroffensive im Gazastreifen. Nach israelischen Angaben wurden bei dem Angriff der radikalislamischen Hamas rund 1.170 Menschen getötet und etwa 250 als Geiseln in den Gazastreifen gebracht. Nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums, die nicht unabhängig überprüft werden können, sind bei nachfolgenden israelischen Angriffen im Gazastreifen inzwischen mehr als 34.700 Menschen getötet worden. Als Folge der Ereignisse kam es in Deutschland bereits zu zahlreichen pro-palästinensischen und antiisraelischen Protesten sowie zu antisemitischen Vorfällen.