Von Balkonbränden bis zu schweren Verletzungen durch Pyrotechnik: Die Münchner Einsatzkräfte hatten in der Silvesternacht viel zu tun.
München – Die Silvesternacht in München war für die Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst äußerst arbeitsintensiv. Schon während des Tages mussten sie immer wieder zu kleineren Einsätzen ausrücken, die hauptsächlich kleinere Brände an Mülltonnen oder Containern betrafen. Das berichtet die Münchner Feuerwehr in einer ersten Bilanz.
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Silvester in München: Balkonbrand greift in der Messestadt Riem auf Wohnung über
Der erste größere Feuerwehreinsatz fand um 22.04 Uhr in der Messestadt Riem statt. Dort hatte eine Feuerwerksrakete einen massiven Balkonbrand in einem Hochhaus im ersten Obergeschoss ausgelöst. Durch die Hitze platzte die Fensterscheibe und das Feuer griff auf die Wohnung über. Der Brand breitete sich auch auf die Balkone im zweiten und dritten Obergeschoss aus und griff auch auf die Wohnung im zweiten Stock über.
Die Feuerwehr führte einen umfangreichen Löschangriff mit mehreren Rohren durch und setzte auch eine Drehleiter ein. Die Bewohner mussten das Gebäude während der Löscharbeiten verlassen, konnten aber nach dem Entrauchen wieder in ihre Wohnungen zurückkehren. Die Feuerwehrleute verschlossen die zerborstene Fensterscheibe, der Einsatz dauerte insgesamt knapp zwei Stunden. Der entstandene Sachschaden wird auf mindestens 50.000 Euro geschätzt.
Rettungskräfte in München in Silvesternacht im Dauereinsatz
„Je näher der Jahreswechsel rückte, desto höher war die Zahl der Notrufe, die in der Integrierten Leitstelle einliefen und bearbeitet werden mussten. Durch eine geplante Aufstockung des Personals in der Leitstelle wurden die Anrufe schnell abgearbeitet und disponiert. Aufgrund der Erhöhung von Rettungsmitteln und der festen Besetzung von 22 Hilfeleistungslöschfahrzeugen durch die Freiwillige Feuerwehr konnten die Einsatzstellen sehr schnell mit Fahrzeugen und Einsatzkräften bedient werden“, berichtet die Feuerwehr weiter.
Dies ermöglichte es den Feuerwehrleuten, rechtzeitig einzugreifen und größere Schäden an Gebäuden zu verhindern. Insbesondere bei mehreren Balkonbränden konnte ein Übergreifen auf die Wohnungen verhindert werden.
Viele Mülltonnen, Container und Mülltonnenhäuser wurden Opfer der Flammen. Teilweise standen ganze Einhausungen mit mehreren Großraumtonnen in Vollbrand.
Um 1.01 Uhr brach in der Riesenfeldstraße ein Brand in einem ebenerdigen Müllraum aus. Die massiven Flammen schlugen bis zum ersten Stock und ließen dort eine Scheibe einer Terrassentür bersten. Durch einen schnellen und zielgerichteten Löschangriff konnte eine weitere Schadensausbreitung verhindert werden. Das Gebäude wurde mit einem Hochleistungslüfter entraucht.
Silvester in München: Drei Kinder schwer verletzt
Um 2.09 Uhr brannten in der Max-Wönner-Straße mehrere Mülltonnen in einem angebauten Mülltonnenhaus mit etwa 30 qm Größe. Das Feuer griff auf die Fassade des Gebäudes über und brannte dort weiter. Um alle Brandherde zu löschen, mussten große Teile des Wärmeverbundsystems der Hausfassade geöffnet und entfernt werden. Die Wohnungen des Gebäudes wurden gleichzeitig kontrolliert, aber glücklicherweise gab es keine Brandausbreitung. Der Sachschaden an der Hausfassade wird ebenfalls auf mehrere Zehntausend Euro geschätzt. Die Einsatzkräfte waren bis 4.30 Uhr mit den Löscharbeiten beschäftigt.
Auch die Rettungsdienstkräfte hatten viel zu tun. In diesem Jahr gab es besonders schwere Verletzungen durch Pyrotechnik. Drei Kinder im Alter von zwei, elf und vierzehn Jahren verletzten sich bei unterschiedlichen Einsätzen im Stadtgebiet schwer. „Während der zweijährige Junge sowie der Elfjährige Verbrennungen an Hand, Hals und Gesicht erlitten, sprengte sich der 14 Jahre alte Junge Teile der Hand mit einem Silvesterböller weg. Alle mussten zur weiteren medizinischen Behandlung in Kliniken transportiert werden“, so die Feuerwehr.
Einsatzstatistik
Feuerwehreinsätze 12 Uhr bis 7 Uhr: 190 Einsätze (Vorjahr 209) davon: Brandeinsätze 163 (Vorjahr 183) Technische Hilfeleistungen 27 (Vorjahr 26)
Notarzteinsätze 12 Uhr bis 7 Uhr: 128 Einsätze (Vorjahr 102)
Rettungsdiensteinsätze gesamt (alle Hilfsorganisationen) von 19 Uhr bis 7 Uhr: 402 Einsätze (Vorjahr 426)
Die notarztbesetzten Fahrzeuge der Feuerwehr rückten im Zeitraum von 12 Uhr bis 7 Uhr morgens zu über 128 Einsätzen aus, im Vorjahr waren es 102. Neben den bereits erwähnten schweren Verletzungen war meist übermäßiger Alkoholkonsum die Ursache für Stürze, Verletzungen und Streitigkeiten. (kam)