Berlin – Eigentlich sollte sie an der Pressekonferenz beim BSW-Strategietreffen teilnehmen – doch dann erschien sie nicht. Sahra Wagenknecht (56), Namensgeberin und Chefin des Bündnisses Sahra Wagenknecht (BSW), musste kurzfristig absagen. Grund: „ein Krankheitsrückfall“, wie eine Sprecherin erklärte. Nähere Angaben machte sie nicht.
Während die Parteispitze in Berlin zwei Tage lang über einen neuen Namen und eine neue Führung diskutierte, fehlte Wagenknecht – und ließ viele Fragen offen: Wie schlecht ist ihr Gesundheitszustand? Und: Wird sie beim Parteitag im Dezember überhaupt noch einmal als Vorsitzende kandidieren?
Partei steht vor wichtiger Entscheidung
Co-Parteichefin Amira Mohamed Ali (45) kündigte an, dass in den kommenden Tagen über die künftige Parteispitze entschieden werde. Darüber will der Vorstand am Dienstag beraten – vorausgesetzt Wagenknecht ist wieder dabei. Auch Mohamed Ali ließ offen, ob sie selbst an der Spitze der Partei bleiben wolle. Man wolle sich zunächst auf einen Gesamtvorschlag einigen, sagte der 45-Jährige.
Nach der Klausurtagung des BSW: Co-Parteichefin Amira Mohamed Ali (45) und Generalsekretär Christian Leye (44) treten vor die Presse
Fest steht: Die Abkürzung BSW bleibt bestehen – allerdings nicht mehr als Abkürzung für „Bündnis Sahra WagenknechtEs sind mehr als 3.000 Namensvorschläge eingegangen, 30 davon stehen nun auf der Shortlist. In der Vorstandssitzung am Dienstag will sich die Parteispitze auf einen Vorschlag einigen, über den der Parteitag im Dezember abstimmen wird.
Inhaltlich will der BSW seine Positionen mit einem Leitantrag festigen: Die Partei lehnt Bündnisse ab, „deren einzige Gemeinsamkeit darin besteht, die AfD aus der Regierung herauszuhalten“. Stattdessen plädieren sie für „neue Wege“, etwa Expertenregierungen mit wechselnden Mehrheiten. Erklärtes Ziel: Mit dem Landtagswahl 2026 zumindest in allen ostdeutschen Parlamenten vertreten zu sein.
Wagenknecht war bereits einmal erkrankt
2019 machte Wagenknecht öffentlich, dass sie an Burnout leide und zwei Monate krankgeschrieben sei. „Der Arzt sagte mir unmissverständlich: ‚So können Sie nicht weitermachen‘“, sagte sie damals dem Magazin Super Illu.
Seitdem sprach sie kaum noch über ihre Gesundheit. Es ist unklar, ob der aktuelle „Krankheitsrückfall“ einen weiteren Burnout bedeutet.
