Weil die Beträge im Vergleich zu anderen Parteispenden ungewöhnlich hoch sind, ist ein Unternehmer-Ehepaar in den Fokus geraten, das Geld an Sahra Wagenknechts BSW überwies. Die Vermutung, das Geld könne aus Russland oder aus verschollenem SED-Vermögen stammen, weisen die beiden zurück.
Die Großspender des Bündnisses Sahra Wagenknecht haben Spekulationen zurückgewiesen, das Geld könne aus Russland oder aus verschwundenem SED-Vermögen stammen. „So ein Unsinn“, sagte Spenderin Lotte Salingré dem Portal „t-online“. „Wir haben das Geld verdient.“ Sie stellte klar, ihr Mann Thomas Stanger habe das Geld verdient. Das in Mecklenburg-Vorpommern lebende Ehepaar hatte dem BSW in diesem Jahr in zwei Tranchen 5,1 Millionen Euro gespendet.
Nach Recherchen des Portals stammen die Einnahmen aus einer Beteiligung an der Firma MA Lightning Technology GmbH, die auf Bühnenbeleuchtung für Großkonzerte spezialisiert ist. „Wir haben diese Firma in einer Garage aufgebaut“, sagte Stanger dem Portal. „Und wir hatten offensichtlich einen guten Instinkt.“
Stanger sei bereits im Jahr 2000 aus dem operativen Geschäft ausgestiegen, aber weiterhin Gesellschafter geblieben, berichtet „t-online“. Dem Bericht zufolge schüttet das Unternehmen seit Jahren regelmäßig Millionenbeträge an seine drei Anteilseigner aus. Allein im Jahr 2022 sollen dies 15 Millionen Euro gewesen sein.
Stangers Spenden an den BSW hatte der Bundestag bereits im Frühjahr veröffentlicht. Im März lag die Summe bei 4,09 Millionen Euro. Im Januar waren es 990.000 Euro. Im Vergleich zu Einzelspenden an andere Parteien sind die Beträge ungewöhnlich hoch.
Politische Parteien in Deutschland finanzieren sich vor allem durch Mitgliedsbeiträge, Gelder vom Staat und Spenden. Einzelspenden über 50.000 Euro müssen unverzüglich dem Bundestagspräsidenten gemeldet werden. Dieser muss die Angaben zeitnah veröffentlichen.
Vor der Gründung der BSW-Partei im Januar hatten Anhänger von Sahra Wagenknecht bereits einen gleichnamigen Verein gegründet, der im Vorfeld Spenden sammelte. Das Vorgehen wurde immer wieder kritisiert und mangelnde Transparenz vorgeworfen, zuletzt vom CDU-Politiker Dennis Radtke.
dpa/säd