US-Präsident Donald Trump hat damit gedroht, den britischen Sender BBC wegen der umstrittenen Dokumentation über ihn zu verklagen. Der Sender erhielt einen Brief von Trump zu der gezeigten Dokumentation vor der US-Wahl im November 2024, wie die BBC mitteilte. Sie wollen den Brief prüfen und eine Antwort folgt später. Der US-Präsident selbst hat den Brief bislang nicht kommentiert.
Unterdessen entschuldigte sich BBC-Präsident Samir Shah für den Dokumentarfilm. Auszüge aus Trumps Rede seien zusammengeschnitten worden, um den Eindruck eines „direkten Aufrufs“ zu Gewalt durch Trump zu erwecken, sagte Shah in einem Brief an einen Ausschuss des britischen Parlaments. „Die BBC möchte sich für diese Fehleinschätzung entschuldigen“, hieß es.
Vorwurf der irreführenden Berichterstattung
Der BBC hatte bereits vor Shahs Entschuldigung ein Fehlverhalten eingestanden. Der Generaldirektor der BBC, Tim Davie, und die Nachrichtendirektorin Deborah Turness traten daraufhin zurück. Letzterer verteidigte jedoch die Nachrichtenabteilung der BBC und sagte, sie sei „nicht institutionell voreingenommen“.
Der BBC wird vorgeworfen, Trumps Aussagen für eine Dokumentation zur Sendung genutzt zu haben Panorama in irreführender Weise zusammen bearbeitet zu haben. Dadurch entstand der Eindruck, dass Trump nach seiner Niederlage bei der US-Wahl 2020 sagte, er sei um den Wahlsieg betrogen worden und seine Anhänger sollten „wie die Hölle kämpfen“. Allerdings stammten die beiden Aussagen aus unterschiedlichen Teilen der Rede.
Später am Tag der Rede stürmten Trump-Anhänger das Kapitol, den Sitz des US-Kongresses. Der Vorwurf lautete, dass die Montage von Auszügen aus Trumps Rede den Eindruck erwecke, Trump habe seine Anhänger direkt zum Sturm auf das Parlamentsgebäude aufgerufen.
BBC möchte auf alles vorbereitet sein
BBC-Präsident Shah sagte in einem Interview vor Bekanntwerden möglicher rechtlicher Schritte Trumps, man wisse nicht, wie der US-Präsident weiter vorgehen werde. „Er ist ein Prozesspartei, daher sollten wir auf jeden möglichen Ausgang vorbereitet sein“, sagte Shah.
