Dürre in Brasilien
Das größte Flussgebiet der Welt gleicht einer Wüste: „Ohne Wasser sind wir niemand“
Eine extreme Dürre bedroht den Amazonas. Das größte Flusseinzugsgebiet der Welt ähnelt stellenweise einer Wüstenlandschaft. Ein Ende der Dürre ist nicht in Sicht.
Der zweitgrößte Nebenfluss des Amazonas in Brasilien hat aufgrund der extremen Dürre in der Region den niedrigsten Stand seit Beginn der offiziellen Messungen vor 122 Jahren erreicht. Der Wasserstand des Flusses Rio Negro in der Provinzhauptstadt Manaus im brasilianischen Bundesstaat Amazonas hatte einen Tiefststand von 12,66 Metern, wie die Brasilianische Geologische Behörde (SGB) Mitte Oktober mitteilte. Dies ist der niedrigste Wert seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1902.
Teile des Flusses am Hafen von Manaus sind aufgrund der schweren Dürre trocken, wie auf Bildern zu sehen ist. Den Prognosen des SGB zufolge könnte das Niveau weiter sinken. Vor allem die Bevölkerung an den Flussufern leidet. Viele von ihnen können sich auf den Flüssen meist nur mit dem Boot fortbewegen. Aufgrund des niedrigen Wasserstands sind Boote auf Grund gelaufen, was die Versorgung der Gemeinden mit Wasser, Nahrungsmitteln oder Medikamenten erschwert. „Wenn mein Boot hier an Land liegt, verdiene ich kein Geld“, sagt Bootskapitän Raimundo Filho zum Nachrichtenportal „G1“.
Brasilien: Schlimmste Dürre seit systematischen Messungen
In Brasilien, wo der größte Teil des Amazonasgebiets liegt, ist mehr als ein Drittel des Staatsgebiets von extremer Dürre betroffen, wie das Nationale Zentrum für Naturkatastrophenüberwachung (Cemaden) kürzlich berichtete. Es handelt sich um die schwerste Dürre seit Beginn systematischer Messungen im Jahr 1950. Experten zufolge steht sie im Zusammenhang mit dem Wetterphänomen El Niño und dem Klimawandel.
Die vergangenen Jahre waren im Amazonasgebiet von Extremereignissen geprägt, die mit dem Klimawandel in Zusammenhang stehen, sagt der nationale Koordinator des hydrologischen Warnsystems des SGB, Artur Matos: „Die Jahre 2021 und 2022 waren von großen Überschwemmungen geprägt, die Jahre 2023.“ und 2024 durch große Dürren „Dies ist ein Hinweis darauf, dass Extreme immer häufiger auftreten.“
DPA
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