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Die RWTH Aachen hat die Sicherheit von Batteriespeichern untersucht und mit anderen Haushaltsgeräten oder Technologien verglichen. Die Studie entstand auch als Reaktion darauf, Verbrauchern und Aufsichtsbehörden eine verlässliche Datenbasis zur Einstufung des tatsächlichen Brandrisikos zur Verfügung zu stellen.
Wenn Photovoltaik-Heimspeicher brennen, sorgt das fast immer für Schlagzeilen. Doch wie hoch ist die Brandgefahr, die von Batteriespeichern ausgeht? Mit dieser Frage beschäftigten sich die Forscher der RWTH Aachen und kamen zu dem Ergebnis: „Die Wahrscheinlichkeit eines durch Batteriespeicher verursachten Brandes liegt bei 0,0049 Prozent pro Jahr.“ Dies entspricht einer 50-mal geringeren Wahrscheinlichkeit als bei allgemeinen Hausbränden.“ Ihre Ergebnisse haben sie nun in der Studie „Quantitative Brandrisikobewertung von Batterie-Heimspeichern im Vergleich zu allgemeinen Hausbränden in Deutschland und anderen batteriebedingten Bränden“ veröffentlicht und kürzlich in Auszügen auf einer Veranstaltung von veröffentlicht beim Bundesverband Energiespeichersysteme (BVES) in Berlin.
Als Datenbasis dienten von den Forschern der RWTH Aachen ausgewertete Medienberichte. Bis Ende November 2023 kamen sie auf insgesamt 36 Fälle für das vergangene Jahr. Ihr Monitoring weist in diesem Jahr 56 Fälle im gleichen Zeitraum aus, wobei in Deutschland mittlerweile deutlich mehr Photovoltaik-Heimspeicher installiert werden. Es dürfte rund 1,6 Millionen Systeme geben. Für ihre Untersuchung berücksichtigten die Wissenschaftler nur Fälle, in denen der Brand im Haus tatsächlich durch den Batteriespeicher selbst verursacht wurde, nicht jedoch durch das Batteriemanagementsystem oder menschliches Versagen.
Die Forscher dokumentierten in ihrer Studie auch die Verteilung der Vorfälle über die einzelnen Monate. Es zeigt sich, dass es im Frühjahr häufiger zu Bränden kommt. Dies ist vermutlich eine Reaktion darauf, dass der Speicher nach einer Phase geringer Aktivität wieder genutzt wird und die Batteriezellen sozusagen aus ihrem „Winterschlaf“ erweckt werden. Auch die zeitliche Verteilung legt dies nahe. Die meisten Brände ereigneten sich zwischen 12 und 16 Uhr, wenn der Speicher voll beladen war.
Um die Brandwahrscheinlichkeit auf 0,0049 Prozent einzustufen, verglichen die Forscher die Zahl auch mit anderen Haushaltsgeräten und Technologien wie Photovoltaikanlagen oder Elektrofahrzeugen. Photovoltaikanlagen weisen mit 0,0014 Prozent pro Jahr weiterhin ein geringes Brandrisiko auf.
Aufgrund ihrer höheren Kapazitäten haben große Batteriespeicher auch eine geringe Wahrscheinlichkeit von 0,015 Prozent pro installierter Megawattstunde pro Jahr. Rechnet man diese Brandwahrscheinlichkeit für Heimspeicher auf die installierte Kapazität um, kommt man auf einen Wert von 0,56 Prozent, wie die Studie zeigt. Betrachtet man die Batterien in Elektroautos, liegt der Wert bei 0,59 Prozent pro Megawattstunde und Jahr. Auch im Vergleich zu Elektrofahrzeugen schneidet der Heimspeicher besser ab, wenn die Anzahl der Brände anhand der Anzahl der Systeme berechnet wird. Die Brandwahrscheinlichkeit für Elektroautos liegt dann bei 0,024 Prozent, obwohl sie laut Studie besser abschneiden als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor, deren Brandwahrscheinlichkeit bei 0,089 Prozent liegt.
Bei anderen Haushaltsgeräten ist die Wahrscheinlichkeit nicht viel anders als bei Photovoltaik-Heimspeichern. Die Forscher der RWTH Aachen ermittelten ein Brandrisiko von 0,0037 Prozent für Wäschetrockner und 0,0012 Prozent für Kühlschränke.
Die Studie der RWTH Aachen soll eine verlässliche Grundlage für die Einstufung des tatsächlichen Brandrisikos von Batteriespeichern liefern und Unsicherheiten bei Verbrauchern und Regulierungsbehörden entgegenwirken, wie die Autoren betonen. Nach den vereinzelten Brandvorfällen reagierten auch die Hersteller. Sie setzen zunehmend auf Lithium-Eisenphosphat-Batterien (LFP), die als sicherer gelten. Als Reaktion darauf wurden auch gezielte Rückruf- und Austauschprogramme gestartet. „Unsere Untersuchungen zeigen, dass Batteriespeicher eine sichere Technologie sind, die das Gesamtbrandrisiko in Haushalten nicht messbar erhöht“, sagte Studienleiter Mark Junker.
Es ist jedoch wichtig, dass es standardisierte Meldemechanismen und eine langfristige Datenerhebung gibt, um die Risikobewertung weiter zu verfeinern. „Medienberichte über einzelne Vorfälle sollten immer vor dem Hintergrund der äußerst geringen Gesamtwahrscheinlichkeit gesehen werden“, schreiben die Forscher in ihrer Studie weiter. Dies ist auch ein Anliegen des BVES. „Die Studie leistet einen wichtigen Beitrag zur Versachlichung der Diskussion um die Sicherheit von Heimspeichern“, ergänzte Verbandsgeschäftsführer Urban Waschen.
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