Die Spende des AfD-Politikers Hans-Christoph Berndt für das Stadtfest Golßen soll nicht zurückgegeben werden. Bei einer Bürgerbefragung in Golßen (Kreis Dahme-Spreewald) sprachen sich rund 70 Prozent der Bürger gegen eine Überweisung aus. Sie sollten darüber abstimmen, ob die Spende an Berndt zurücküberwiesen werden soll. Insgesamt beteiligten sich mehr als 700 Golßener an der Befragung. Dies entspricht einer Wahlbeteiligung von rund einem Drittel.
Der AfD-Fraktionsvorsitzende im brandenburgischen Landtag, der in der Kleinstadt in der Lausitz lebt, spendete am 8. und 9. August eine finanzielle Spende für das Festival und wurde wie andere Spender in einem Online-Flyer erwähnt. Dagegen gab es Protest, weil Berndt vom Verfassungsschutz als Rechtsextremist eingestuft wird. Innerhalb der Community entbrannte eine Debatte über das weitere Vorgehen.
Berndt sagte auf Nachfrage, dass aus seiner Sicht alles zur Spende gesagt sei. „Als Bürger der Stadt habe ich für das Stadtfest gespendet. Rein privat“, sagte er vor einiger Zeit der Deutschen Presse-Agentur. Die Stadt leidet unter finanziellen Schwierigkeiten. „Ich finde die Kritik an meiner Spende entsetzlich.“ Den Vorwurf, das Festival instrumentalisieren zu wollen, wies er zurück.
Die Golßener Bürgermeisterin Andrea Schulz hielt eine Bürgerbefragung wie am Sonntag für das geeignetste Mittel zur Lösung des Problems. „Es ist die beste Lösung, einen Schlussstrich zu ziehen und zu schauen, was die Bürger wollen.“ Für den Umgang mit Spenden von Personen, die unter der Beobachtung des Verfassungsschutzes stehen, gibt es keine gesetzliche Grundlage. „Niemand sagt uns, was sich aus der Einstufung ergibt.“ Es gibt kein Gesetz, das Berndt das Spenden verbietet.
Schulz erklärte, dass sich die Bürgerbefragung nur auf Berndts Spende für das vorherige Stadtfest beziehe. Für die Zukunft wird eine Spendenrichtlinie erstellt. Es soll auch möglich sein, solche Spenden abzulehnen. „Dies gilt für zukünftige Veranstaltungen und Spenden.“
