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Bombenräumung heute in Osnabrück: 14.000 Menschen betroffen

Stand: 9. November 2025 00:01 Uhr

In Osnabrück findet heute ein weiterer Bombenentschärfungstermin statt. Im Oktober wurden bei Erkundungsarbeiten im Lokviertel vier verdächtige Punkte gefunden. Mehr als 14.000 Menschen mussten bis 7 Uhr morgens ihre Häuser verlassen

Nach Angaben der Stadt könnte es sich bei den vermuteten Fundorten um nicht explodierte Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg handeln. Der Bereich im Umkreis von einem Kilometer wird evakuiert. Während der Maßnahme will die Stadt fortfahren Bereitstellung aktueller Informationen im Internet.

Bauarbeiten im Lokviertel Osnabrück. Hier werden vier nicht explodierte Bomben vermutet.

Auf dem alten Bahnhofsgelände werden vier nicht explodierte Bomben vermutet. Mehr als 14.000 Bewohner werden am Sonntag evakuiert.

Auch Krankenhäuser waren betroffen

Bewohner innerhalb des ausgewiesenen Gebiets müssen ihre Häuser am 9. November verlassen. (Grafik)

Nach Angaben der Stadt liegen auch das Marienhospital, das Christliche Kinderkrankenhaus und Altenpflegeeinrichtungen im Evakuierungsgebiet. Zudem muss der Hauptbahnhof geschlossen werden. Wie bei früheren Bombenentschärfungen wird in der Schinkel-Gesamtschule ein Evakuierungszentrum eingerichtet. Die Stadt Osnabrück empfiehlt den Betroffenen, wenn möglich bei Angehörigen unterzukommen.

Geburten im Marienhospital: Schwangere müssen bis 7 Uhr morgens da sein

Das Marienhospital Osnabrück (MHO) darf ab 7 Uhr morgens bis zur Aufhebung der Evakuierung nicht mehr betreten oder verlassen werden. Besichtigungen sind an diesem Tag nicht möglich. Nach Angaben des Marienhospitals sind alle Patienten in Sicherheit, die Therapien werden fortgesetzt und ungeplante chirurgische Eingriffe können durchgeführt werden. Auch Geburten sind möglich und schwangere Frauen können bis 7 Uhr morgens aufgenommen werden. Begleitpersonen müssen ebenfalls vor 7 Uhr morgens im Krankenhaus sein, dürfen das Krankenhaus dann aber bis zum Ende der Evakuierung nicht verlassen.

Evakuierungsbusse und Umleitungen im Linienverkehr

Ab 6 Uhr morgens bis zum Ende der Evakuierung verkehren Busse von den Haltestellen im Evakuierungsgebiet zum Evakuierungszentrum in der Schinkel-Gesamtschule in der Windthorststraße. Der Linienverkehr wird bis zum Abschluss der Evakuierungsmaßnahme regelmäßig stattfinden. Ab 7 Uhr morgens ist ein Verlassen des Evakuierungsbereichs jedoch nicht mehr möglich. Bis zum Ende der Maßnahme Es wurden zahlreiche Umleitungen eingerichtet. Der Hauptbahnhof wird ab 7 Uhr morgens nicht mehr bedient, alle Regionallinien mit diesem Ziel enden in Neumarkt.

Programmieren Sie die Wartezeit bis zur Entwarnung

Es lässt sich nicht genau vorhersagen, wie lange es dauern wird, bis alle wieder in ihre Häuser und Wohnungen zurückkehren können. Der Freiwilligendienst der Stadt Osnabrück hat ein Programm für die Wartezeit zusammengestellt – für das Evakuierungszentrum in der Gesamtschule und auch für das Stadtgebiet. Jeder, der im Evakuierungsgebiet wohnt, hat einen Flyer mit Abschnitten erhalten, in denen es Ermäßigungen gibt – zum Beispiel für den Eintritt in den Zoo.

Bei Verstößen drohen Bußgelder

Sollten sich Bewohner trotz der Allgemeinverfügung nach 7 Uhr morgens im Sperrgebiet aufhalten, drohen ihnen nach Angaben der Stadt 300 Euro Strafe. Es besteht keine Möglichkeit, sich auf eigene Gefahr im Evakuierungsbereich aufzuhalten. Die Stadt Osnabrück hatte in der Vergangenheit bereits hohe Bußgelder gegen Personen verhängt, die sich im Sperrgebiet aufhielten.

Warum so viele Bomben gefunden werden

Evakuierungen rund um das Lokviertel sind den Anwohnern inzwischen bekannt: Die letzte große Bombenevakuierung fand erst Anfang Juli statt. Auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs soll der neue Osnabrücker Stadtteil „Lokviertel“ entstehen. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Güterbahnhof schwer bombardiert, da die Bahnanlagen damals ein strategisch wichtiges Ziel darstellten.

Im Lokviertel wurden zahlreiche Bomben gefunden

Seit Beginn der Bauarbeiten im Lokviertel mussten Bewohner sechsmal evakuiert werden. Es begann im November 2024. 14.000 Menschen hielten rund 15 Stunden lang aus. In dieser Zeit wurden insgesamt sieben nicht explodierte Bomben unschädlich gemacht. Am 14. Februar 2025 folgte eine spontane Bombenentschärfung. Innerhalb kürzester Zeit mussten 14.000 Menschen ihre Häuser evakuieren. Zwei Tage später fand eine weitere, seit langem geplante Bombenentschärfung statt. Diesmal waren 11.800 Menschen betroffen. Vier Bomben wurden neutralisiert.

Ich hoffe auf eingespielte Abläufe

Am 6. April mussten 15.400 Menschen ihre Häuser verlassen. Der Grund waren drei nicht explodierte Bomben, die gefunden wurden. Innerhalb kürzester Zeit folgten weitere Bombenräumaktionen, bei denen die Bewohner ihre Häuser sofort verlassen mussten. Am 17. Juni waren 11.000 Menschen betroffen und am 1. Juli waren es insgesamt 20.000 Menschen. Der 9. November war seitens der Stadt schon länger als möglicher Termin für einen weiteren Bombenentschärfungstermin genannt worden. So wissen die Menschen in der Stadt, was sie erwartet. Und auch bei den beteiligten Behörden gibt es eingespielte Prozesse.

Bis Kriegsende 1945 war fast die gesamte Innenstadt Osnabrücks zerstört. Das alte Stadtbild wurde nach und nach wieder aufgebaut.

Beide Zünder wurden am Dienstagabend gezündet. 20.000 Menschen mussten zuvor ihre Wohnungen und Häuser verlassen.

Am Dienstag wurde eine 500 Kilo schwere Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt. Rund 11.000 Menschen mussten spontan ihre Häuser verlassen.

Nach Angaben der Stadt Osnabrück müssen die Menschen mindestens 300 Euro bezahlen. Auch eine Frau wurde in Gewahrsam genommen.

Was in Ihrer Region wichtig ist, erfahren Sie in der Aufzeichnung der 15-Uhr-Regionalnachrichten auf NDR 1 Niedersachsen.

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