
Bryan Zaragoza blüht in seiner spanischen Heimat wieder auf. Nach einem verlorenen halben Jahr beim FC Bayern war der Flügelstürmer auf Leihbasis bei CA Osasuna erfolgreich. Dort überzeugte der Rechtsfuß mit starken Leistungen, sammelte in 15 Spielen sechs Punkte und feierte sogar sein Comeback in der spanischen Nationalmannschaft. Beim 3:2-Sieg gegen die Schweiz in der Nations League Mitte November erzielte der 23-Jährige in der Nachspielzeit mit einem selbst geschossenen Elfmeter den Siegtreffer.
„Es ist gut, dass ich hierher gekommen bin“sagte Zaragoza kürzlich. Er wollte nach Osasuna gehen „Zeige den Leuten, was ich wirklich kann“. Gelegenheit dazu hatte der Spanier in seinem sechsmonatigen Aufenthalt in München kaum. Alles begann sehr vielversprechend. Zaragoza stammt aus der Jugend des Granada FC und hat sich trotz seiner Körpergröße von nur 1,64 Metern bei den Andalusiern etabliert. Das Angebot des Topklubs FC Bayern kam überraschend. Doch der Offensivspieler war souverän genug, den Schritt zu wagen. In München lief es jedoch nicht wie erhofft. Schuld war Thomas Tuchel – so sieht es zumindest Zaragozas Berater.
Tuchel wollte die Bayern ärgern
Eigentlich hätte der feine Techniker erst im Sommer in die Bundesliga kommen sollen, doch da Kingsley Coman und Serge Gnabry beim FCB langfristig ausfielen, zog der Rekordmeister den Transfer um ein halbes Jahr vor. Zaragoza sollte eine Nothilfe sein und dem damals in der Krise steckenden Verein helfen.
Doch dann änderte sich alles: „Kurz nach Bryans Ankunft in München teilte der Verein Tuchel mit, dass er ab Sommer nicht mehr Trainer sein werde. Das war der Wendepunkt. Bryan war eine Wette für den Verein und ich glaube, dass der Manager ihn nicht benutzt hat, um den Verein zu verärgern. Er war wütend“„Relevo“ zitiert Manu Sánchez, den Berater des Spielers. Verzichtete Tuchel also aus reiner Boshaftigkeit auf die Auftritte des Spaniers?
Zukunft ab Sommer unklar
Tuchel hatte sich im Vorfeld für Zaragoza wirklich viel Mühe gegeben. „Es war seltsam, wir hatten uns mit Tuchel getroffen und er erzählte uns, dass er ihn auf dem Flügel oder hinter dem Stürmer spielen sah.“sagte Sanchez. Doch auch nach Tuchels Abgang blieben die Aussichten Zaragozas mittelmäßig. Keiner der nominellen Top-Flügelspieler verließ den Verein im Sommer, dafür kam Michael Olise (22) für 53 Millionen Euro von Crystal Palace, der seitdem ein Renner ist.
Um mehr Spielpraxis zu sammeln, wurde Zaragoza ausgeliehen. Osasuna erhielt den Zuschlag für die geringe Ablösesumme von 250.000 Euro. Bisher klappt es mit dem Kredit gut und alle sind zufrieden. Dennoch geht der Trend im nächsten Sommer in Richtung einer endgültigen Trennung.