06:35 Uhr
24 Prozent Kurssprung: Eine Aktie sticht in Tokio heraus
Die Hoffnung auf ein baldiges Ende des Haushaltsstreits in den USA gibt den Aktienmärkten in Asien Auftrieb. Der NikkeiDer Index in Tokio stieg um 0,9 Prozent auf 50.726,24 Punkte. Der breitere Topix liegt 0,3 Prozent höher bei 3309,72 Punkten. Der Shanghai Composite hingegen bleibt nahezu unverändert bei 3996,26 Stellen, während der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen sank um 0,2 Prozent auf 4667,62 Punkte.
In Japan sorgt die Aussicht auf eine Lösung im US-Haushaltsstreit für gute Stimmung. „Investoren kauften Aktien, da sie Gewinne an der Wall Street einpreisten, in der Hoffnung, dass der Shutdown der US-Regierung bald endet“, sagte Kazuaki Shimada, Chefstratege bei IwaiCosmo Securities. Besonders gefragt sind Technologiewerte wie der Chiplieferant Towa, dessen Aktien um fast 24 Prozent in die Höhe geschossen sind.
An den chinesischen Börsen halten sich die Anleger allerdings zurück. Händler verwiesen auf die anhaltende Unsicherheit. „Die Märkte erleben vielleicht kurzfristig eine gewisse Entspannung, aber die schlagzeilenbedingte Volatilität wird wahrscheinlich anhalten, bis es eine klare Lösung gibt“, sagte Charu Chanana, Anlagestratege bei Saxo.
06:18 Uhr
Das ist es, was im frühen Devisenhandel passiert
Der Devisenmarkt erholt sich Dollar von seinen jüngsten Verlusten. Die US-Währung legte um 0,4 Prozent auf 153,94 Yen zu und stieg leicht auf 7,1203 Yuan. Der Euro Im Gegenzug sank er um 0,1 Prozent auf 1,1551 Dollar. Händler verweisen auf Aussagen von US-Notenbankern, die sich für ein langsameres Tempo weiterer Zinssenkungen aussprachen.
06:00 Uhr
Zwischen KI-Blase und Rekordabschaltung
Im Mittelpunkt dieser Börsenwoche stehen Spekulationen über eine Lösung des längsten Haushaltsstreits in der US-Geschichte. Sorgen über die wirtschaftlichen Folgen des daraus resultierenden teilweisen Regierungsstillstands für die größte Volkswirtschaft der Welt lasten seit langem auf den Aktienmärkten. „Es gibt gewisse Hoffnungszeichen, dass sich die Politik bewegt und eine Lösung näher rückt“, sagten die Commerzbank-Ökonomen. „Zumindest eine politische Hürde wurde nach mehreren Regionalwahlen beseitigt. Vor diesen Abstimmungen schien keine Seite größere Zugeständnisse machen zu wollen.“ Der Wahlerfolg der Demokraten bei den Gouverneurswahlen in Virginia und New Jersey erhöht die Einigungsbereitschaft der Politiker. Gleichzeitig stieg der Druck durch schwindende Mittel aus dem US-Nahrungsmittelhilfeprogramm und drohende Einschränkungen im Flugverkehr. Die Experten der Helaba sind allerdings skeptisch: „Selbst wenn in den nächsten Tagen ein Kompromiss gefunden wird, wird es voraussichtlich nur eine vorübergehende Überbrückungsfinanzierung bis Ende Dezember geben.“
Gleichzeitig lasten seit mehreren Tagen Ängste der Anleger vor einer Aktienkursblase im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) auf den Aktienmärkten. Mit Ausnahme von Nvidia haben alle großen US-Technologiekonzerne ihre Zahlen für das dritte Quartal vorgelegt – inklusive ungewöhnlich hoher KI-Investitionskosten. Börsianer fragen sich nun, „ob ‚Mr. Big Short‘ Michael Burry dieses Mal falsch liegt“, sagt Stratege Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets. „Seine Wette gegen KI-Unternehmen wie Nvidia lässt zumindest aufhorchen. Denn er war derjenige, der 2008 auf das Platzen der Immobilienblase spekuliert und gewonnen hat.“ Die Vermutungen drückten den Dax auf 23,70 Punkte und damit fast 1,5 Prozent unter den Vorwochenstand.
Auch Sorgen über die wirtschaftlichen Folgen des Zollstreits der USA mit China drückten weiterhin auf die Stimmung. Börsianer warten daher diese Woche gespannt auf die für Freitag geplanten Zahlen zur Industrieproduktion und den Einzelhandelsumsätzen in der Volksrepublik. Commerzbank-Ökonom Tommy Wu ist vorsichtig: Das jüngste Handelsabkommen zwischen den USA und China könnte trotz schwacher Binnennachfrage kurzfristig die chinesischen Exporte und damit die Industrie stützen. „Auf längere Sicht wird es für chinesische Unternehmen jedoch schwierig sein, den weiterhin schwierigen Zugang zum US-Markt durch höhere Exporte in andere Länder zu kompensieren.“
Auf Unternehmensseite legen mehrere DAX-Unternehmen erneut Zahlen vor. Hannover Rück, Münchener Rück, Porsche SE, E.ON, RWE, Infineon, Brenntag, Merck, Deutsche Telekom, Siemens, Allianz und Siemens Energy gewähren Einblick in ihre Bücher. In den USA stehen dagegen nur wenige Bilanzen wichtiger Unternehmen aus, darunter am Mittwoch auch die des Netzwerkausrüsters Cisco.
Der Mangel an US-Daten aufgrund des Shutdowns führt auch dazu, dass europäischen Wirtschaftszahlen größere Aufmerksamkeit geschenkt wird. Anleger blicken auf das Barometer des Beratungsunternehmens Sentix für November. Dies zeigt zum Wochenauftakt, wie Börsenanleger die Wirtschaft in der Eurozone sehen.
Die komplette Terminübersicht für diese Woche finden Sie hier.
