Börse
Achtung, Absturz!
Wer den Buffett-Indikator zu Rate zieht, könnte anfangen, sich unwohl zu fühlen, wenn es um Aktienkurse geht. Er ist in Alarmbereitschaft.

Investorenlegende Warren Buffett hat einen Indikator entwickelt, der derzeit kein Engagement am US-Aktienmarkt nahelegt.
Bild: Nati Harnik/AP Foto über Keystone
Ja, bald Warren Buffett tritt zurück und lässt uns sozusagen in Ruhe. Er hat nahezu alle Regeln aufgestellt, die ein langfristig investierender Value-Investor befolgen sollte. Buffett oder Berkshire Hathaway haben mehr Bargeld angehäuft als je zuvor und trauen sich nicht, wirklich an den Markt zurückzukehren. Vielleicht ist der sogenannte Buffett-Indikator der wahre Grund dafür. Denn derzeit deutet es eindeutig auf einen Absturz hin.
Wie hoch ist zu hoch?
Aber das Wichtigste zuerst. Der Buffett-Indikator misst die Größe des Aktienmarktes, indem er die gesamte Marktkapitalisierung aller börsennotierten Unternehmen in einem Land durch das Bruttoinlandsprodukt (BIP) dividiert. Ein Wert um 100 % weist auf eine faire Bewertung hin, ein Wert zwischen 70 und 80 % auf eine Kaufgelegenheit und ein Wert über 100 auf eine Überbewertung. Spätestens 150 % gelten als Vorbote eines Absturzes.
Das hat überraschend oft funktioniert. Vor der Dotcom-Blase stieg der Index für den US-Aktienmarkt auf 15o und schon vor der Finanzkrise bewegte sich der Buffett-Indikator deutlich höher als normal. Das letzte Mal gab es 2009 ein Kaufsignal, als der Index fast auf 50 fiel. Danach nahm der Markt richtig Fahrt auf. Die schlechte Nachricht? Wissen Sie, wo der Index heute steht? Zu weit über 200; höher als je zuvor.
Keine sichere Prognose
Und warum ist der Absturz noch nicht passiert? Die Antwort liegt in den Hoffnungen und Erwartungen, die wir in künstliche Intelligenz setzen. Nur so lässt sich so etwas rechtfertigen. Wird es wirklich bald abstürzen? Ich weiß es nicht. Aber ich würde mich wohler fühlen, wenn der Buffett-Indikator nicht weiter steigen würde.
FuW – Das Wochenende
Erhalten Sie am Wochenende handverlesene Leseempfehlungen der Redaktion. Jeden Sonntag in Ihrem Posteingang.
Weitere Newsletter
Fehler gefunden? Jetzt melden.
