Nach einem soliden Wochenstart geht der deutsche Leitindex am Dienstag auf Richtungssuche. Allerdings lässt er die runde Marke von 24.000 Punkten deutlich hinter sich.
Am Dienstag notierte der deutsche Leitindex zu Beginn des Dienstagsgeschäfts mit einem leichten Plus von 0,21 Prozent auf 24.310,44 Punkte. Der Leitindex fällt derzeit etwas.
Zu Beginn der neuen Woche konnte der DAX die Schwelle von 24.000 Punkten wieder erobern, nachdem er am Freitag deutlich darunter gefallen war.
Rekordhöhe liegt noch in weiter Ferne
Erst am 9. Oktober erreichte der DAX mit 24.771,34 Punkten ein neues Rekordhoch. Letztlich endete der Tag an diesem Tag bei 24.611,25 Einheiten, was auch gemessen am Schlusskurs einen neuen Rekord darstellte.
Weitere Entspannungssignale aus den USA und Fernost
Neue Anzeichen einer Entspannung im Handelskonflikt zwischen den USA und China sorgten am Dienstag für weiteren Auftrieb am deutschen Aktienmarkt. Der DAX dürfte an seinen starken Wochenauftakt anknüpfen und sich weiter von der 24.000-Punkte-Marke entfernen. Seit seinem Zwischentief am Freitag hat der Leitindex rund 2,5 Prozent zugelegt und sowohl die 21-Tage- als auch die 50-Tage-Linie durchbrochen – wichtige Trendindikatoren.
Rallye in Asien sorgt für Rückenwind
Auch die internationalen Leitlinien sind positiv: Die US-Aktienmärkte legten am Vortag deutlich zu, und auch Anleger in Asien reagierten erleichtert auf den Fortschritt im Zollstreit. In Japan kletterte der Nikkei auf ein neues Rekordhoch und liegt nun nahe der symbolischen 50.000-Punkte-Marke. Politisch liegt der Fokus auf Tokio, wo Sanae Takaichi von der regierenden LDP erstmals das Amt des Premierministers übernehmen könnte. Sie gilt als Befürworterin einer expansiven Finanzpolitik – ein Signal, das den Märkten zusätzlichen Rückenwind geben dürfte.
Die Berichtssaison bleibt ein wichtiger Faktor
Auch die hierzulande beginnende Unternehmensberichtssaison könnte die Preise in der neuen Woche stützen. Am Mittwochabend nach Börsenschluss wird der Softwarekonzern SAP über seine Geschäfte im abgelaufenen Quartal berichten. Auf den Spezialisten für Personalmanagement-Software ATOSS Software folgen am Donnerstag der Triebwerkshersteller MTU Aero Engines und der Konsumgüterkonzern Beiersdorf. Am Freitag steht der Sportwagenhersteller Porsche auf dem Programm.
Experte Ortay Gelen von der Vermögensverwaltungsgesellschaft Axia Asset Management bleibt skeptisch. „Die Berichtssaison wird mit den erwarteten Gewinn- und Umsatzprognosen sicherlich irgendwann für Ernüchterung sorgen.“ Denn die Dynamik der Ergebnis- und Umsatzentwicklung entbehrt derzeit teilweise einer grundsätzlichen Rechtfertigung. „Wir erleben eine große Euphorie am Markt und es wird viel Fantasie in die zukünftige Entwicklung der Unternehmen eingepreist“, warnte der Experte.
Der von Rekord zu Rekord rasende Goldpreis sei laut Gelen ein hilfreicher Indikator für die Einschätzung der aktuellen Entwicklung am Aktienmarkt. Erfahrungsgemäß stellt dies eine Art Thermometer für die Märkte und die Wirtschaft dar. Die Kursentwicklung deutet offensichtlich darauf hin, dass sich Anleger weltweit bereits auf einen Börsenrückschlag einstellen.
Redaktion finanzen.net / dpa-AFX / Dow Jones Newswires