Eine Gruppe von Randalierern sorgte in der Neujahrsnacht in München für einen Großeinsatz der Polizei. Sie warfen gezielt Böller und Flaschen auf die Beamten, verletzten mehrere. Die Polizei musste mit zusätzlichen Kräften eingreifen.
Sie warfen Böller und Flaschen – und zielten dabei direkt auf Polizisten: Mega-Einsatz vor der Wittelsbacherbrücke in der Neujahrsnacht. Kurz nach Mitternacht drehten Vandalen völlig durch, verletzten dabei mehrere Beamte. Silvester-Schande am Baldeplatz!
Laut Polizei München begann die Randale gegen 0.20 Uhr. Laut Sprecherin Anna-Maria Sporer hatte sich an der Brücke „eine große Gruppe von etwa 300 Personen“ versammelt. „Vereinzelt traten Personen aus der Gruppe vermummt auf.“
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Einsatz an der Wittelsbacherbrücke: Laut Polizei waren es Linksextreme
Laut Sporer warfen die Chaoten „mehrfach Silvesterböller und Glasflaschen gezielt auf die eingesetzten Polizeibeamten“. Fünf Beamte wurden verletzt – einige erlitten Knalltraumata, einer hatte sogar angesengte Barthaare. Einige aus dem Mob zündeten auch mehrere Christbäume an. Die Feuerwehr löschte sie im Chaos. Laut Kommentaren im Internet wurden die Einsatzkräfte dabei auch angegriffen, die Pressestelle aber verneinte das gestern.
Die Reaktion auf die Eskalation: noch mehr Polizisten. „Es wurde sofort eine hohe Anzahl an weiteren Einsatzkräfte hinzugezogen“ – laut der Sprecherin mehrere Züge von 20 bis 25 Beamten. Die riegelten den Baldeplatz und die Kapuzinerstraße sowie die Wittelsbacherbrücke ab. Videos auf dem Instagram-Account „Münchner Gesindel“ zeigen dutzende Streifenwagen in der Kapuzinerstraße, die ganze Szenerie in Blaulicht getaucht. Beamte in Schutzkleidung patrouillieren.
Für die Polizei waren die Attacken was Neues: „Das hat es letztes Jahr jedenfalls nicht gegeben“, sagt Sprecherin Sporer. Auch die Restaurantleiterin des Restaurants „Fugazi No. 15“ am Baldeplatz sagte gestern: „Hier ist an Silvester immer viel los. Aber dieses Mal war es wirklich extrem.“
Silvester mit Randale: Innenminister fordert harte Strafen
Am Ende bekam die Polizei die Menge wieder unter Kontrolle. Laut Sporer wurden vier Randalierer festgenommen „Es wurden Ermittlungsverfahren unter anderem wegen schweren Landfriedensbruchs, versuchter gefährlicher Körperverletzung und tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte eingeleitet.“
Im Internet mutmaßten viele, es handele sich bei den Angreifern um Ausländer – eine Fehlinformation: Laut Polizeisprecherin sind die Angriffe auf die Beamten „nach derzeitigem Kenntnisstand Personen aus dem linken Spektrum zuzuordnen“. Innenminister Joachim Herrmann (CSU) lobte die Polizei: „Die Maßnahmen haben sofort gegriffen, die Polizei konnte die Lage mit einem sehr schnellen und massiven Kräfteeinsatz rasch bereinigen.“ Herrmann sagte, man könne solche „Auswüchse linksradikaler und antisemitischer Gewalt“ nicht dulden. „In Bayern wird es keine Berliner Zustände geben.“
Die Wittelsbacherbrücke war laut Polizei bis 2.30 Uhr gesperrt – laut Sporer lagen zu viel Unrat und Scherben auf der Straße. Auch hier sorgten Polizisten wieder für Ordnung: Laut Sporer war die Straßenreinigung nämlich an anderer Stelle im Einsatz – es drohte eine stundenlange Sperrung. Damit der Verkehr schneller wieder fließen konnte, besorgten sich Polizisten der nahe gelegenen Inspektion Besen und fegten eigenhändig die Fahrbahn.