München – BMW trotzt der Branchenkrise – und überholt alle! Während VW, Porsche und Mercedes bei den Gewinnen schwächeln, meldet der Münchner Autobauer für das dritte Quartal einen satten Überschuss von rund 1,7 Milliarden Euro. Mehr als das Dreifache des Vorjahreswertes!
Ein Rekordergebnis – aber mit einem Haken: damals BMW Hatte wegen Problemen mit den Bremsen ein miserables Quartal. Dennoch ist der Effekt da: Die Münchner strahlen – und der Rest der Branche ist im Sturm.
Wettbewerbskrise
Denn mit den anderen Deutschen Autohersteller es sieht düster aus. VW verzeichnete im dritten Quartal 2025 einen Verlust von über einer Milliarde Euro – trotz seiner Tochtergesellschaften Audi und Porsche.
Der Gewinn von Mercedes sank im dritten Quartal 2025 um fast 31 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro. In den ersten neun Monaten des Jahres sank der Gewinn des Autobauers um mehr als die Hälfte. Das Konzernergebnis sank um 50,3 Prozent auf 3,9 Milliarden Euro. Im Vorjahreszeitraum verdiente Mercedes 7,8 Milliarden Euro. Und Porsche? Es fällt mir schwer, überhaupt schwarze Zahlen zu schreiben.
Trotz allem ist BMW-Chef Oliver Zipse zufrieden. „Wir haben gezeigt, wie robust und tragfähig unser Geschäftsmodell ist“, sagt er. Auch die europäischen CO₂-Ziele will der Konzern in diesem Jahr erreichen – „ohne Flexibilisierung oder Bündelung“, sagt Zipse.
E-Auto als Hoffnungsträger
Ein weiterer Hoffnungsschimmer: der iX3. Das erste Modell der New Class, dem Konzept für alle künftigen Elektro-BMW, kommt offenbar bei den Kunden gut an. „Der Auftragseingang in Europa liegt deutlich über unseren Erwartungen“, sagt Zipse. Das Auto ist derzeit nur in Europa erhältlich.
Aber auch BMW bleibt nicht ganz ungeschoren davon. Der chinesische Markt bereitet Probleme, hohe Zölle üben zusätzlichen Druck aus. Im Oktober senkte der Konzern seine Jahresprognose sogar leicht. Trotzdem schneidet BMW im Branchenvergleich hervorragend ab: Nach neun Monaten weist das Unternehmen bereits einen Gewinn von 5,7 Milliarden Euro nach Steuern auf.
Experte erklärt Erfolg
Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer sieht die Gründe klar: „Dass BMW im Vergleich zum Rest der deutschen Hersteller immer noch am besten dasteht, liegt auch daran, dass sie eine stabile Langfriststrategie verfolgen.“
Bei Mercedes ging die voreilige Fokussierung auf Luxus nach hinten los. Porsche hatte zu viel Wert auf Elektromobilität gelegt – nun müssten beide einen Rückzieher machen. „Das kostet Umsatz und Geld“, sagt Dudenhöffer. Audi leidet noch immer unter den Folgen der Dieselkrise, VW ist mit dem Stellenabbau beschäftigt.
China bleibt ein Risiko
Doch Dudenhöffer sieht auch Schwächen bei BMW: In Deutschland werde der Verkauf mit hohen Rabatten abgewickelt. Und in China? Ein heikler Punkt: „Wenn man dort keinen Erfolg hat, wird es auf Dauer unmöglich sein, ganz oben zu sein.“ Mit ihrer „In China für China“-Strategie hätten Audi und VW preisliche und produktionstechnische Vorteile, „die bei BMW und Mercedes heute nicht sichtbar sind“.
