Die Preise für Wohnungen und Häuser sind im dritten Quartal erneut gestiegen. Sollte sich der aktuelle Trend fortsetzen, erwarten Forscher des Instituts für Weltwirtschaft in zwei Jahren neue Höchstwerte.
Die Preise für Wohneigentum in Deutschland steigen und könnten einer Studie zufolge im Jahr 2027 neue Höchststände erreichen. Von Juli bis September verteuerten sich Eigentumswohnungen im Schnitt um 1,2 Prozent im Vergleich zum Vorquartal, Einfamilienhäuser legten um 1,3 Prozent zu, so das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW). Mehrfamilienhäuser wurden dagegen um 0,9 Prozent günstiger gehandelt.
Im Vergleich zum Vorjahresquartal stiegen die Preise für Eigentumswohnungen um 2,7 Prozent, die für Einfamilienhäuser um 4,3 Prozent, während die für Mehrfamilienhäuser um 0,4 Prozent sanken. „Sollten die Steigerungsraten des aktuellen Quartals anhalten, würden die Immobilienpreise erst Ende 2027 ein neues Allzeithoch erreichen“, prognostizieren die IfW-Forscher.
Im Bundesdurchschnitt lagen Eigentumswohnungen fast zehn Prozent, Einfamilienhäuser fast zwölf Prozent und Mehrfamilienhäuser rund 25 Prozent unter ihren Höchstwerten aus dem Jahr 2022. „Unter dem Strich sehen wir eine moderate, aber stabile Aufwärtsbewegung der Immobilienpreise“, sagt IfW-Experte Jonas Zdrzalek.
Neuer Rekordwert in Leipzig
Die Entwicklung in den acht größten Städten war uneinheitlich. Im Quartalsvergleich stiegen die Preise am deutlichsten in Düsseldorf (+1,6 Prozent), Leipzig (+1,0 Prozent) und Stuttgart (+0,6 Prozent). In Frankfurt am Main stagnierten sie, in Köln sanken sie um 1,0 Prozent. Für Berlin, Hamburg und München lagen für das dritte Quartal noch keine vollständigen Daten vor.
Demnach markierten die Preise in Leipzig einen neuen Rekordwert von fast einem Prozent über dem Höhepunkt des Immobilienbooms Mitte 2022. In den anderen Metropolen waren sie teilweise noch deutlich niedriger.
Das IfW erstellt gemeinsam mit den Fachgremien für Immobilienwerte und der Forschungsinitiative ECONtribute den Greix-Immobilienindex. Dargestellt ist die Preisentwicklung von 24 Städten und Regionen.
Die Zahl der Transaktionen nimmt stark zu
„Die Nachfrage nach Wohnraum ist hoch“, sagte Zdrzalek. „Für die nahe Zukunft deuten die meisten Indikatoren auf weiter steigende Preise hin, trotz voraussichtlich weiterhin hoher Finanzierungszinsen.“
Darauf deutet laut IfW auch die hohe Zahl an Transaktionen hin: Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum lagen die Zuwächse im Sommer teils im zweistelligen Bereich. Am deutlichsten macht sich der Anstieg bei Eigentumswohnungen bemerkbar, wo 14 Prozent mehr Käufe getätigt wurden.
„Die steigende Zahl an Transaktionen zeigt, dass sich viele Marktteilnehmer offenbar mit den aktuellen Bedingungen arrangiert haben“, sagte Zdrzalek. Im Vergleich zu den Jahren 2019 bis 2021, die den Höhepunkt des Immobilienbooms darstellen, waren die Transaktionszahlen nur geringfügig niedriger. Bei Einfamilienhäusern waren es sogar fünf Prozent mehr.
