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BGH bestätigt Entlassung von Martin Kind bei Hannover 96

Elke by Elke
Juli 16, 2024
in Lokalnachrichten
BGH bestätigt Entlassung von Martin Kind bei Hannover 96

Stand: 16.07.2024 14:13

Martin Kind ist im Streit um seine Entlassung als Geschäftsführer von Hannover 96 endgültig gescheitert. Der Bundesgerichtshof gab dem Verein Recht. In den beiden Vorinstanzen hatte Kind Recht bekommen.

Klaus Hempel

Vor sechs Wochen, Anfang Juni, fand die Verhandlung am Bundesgerichtshof (BGH) statt. Martin Kind war mit seinen Anwälten angereist und hatte die ganze Zeit aufmerksam zugehört. Dabei lief es nicht gut für ihn. Dass er diesen Prozess in letzter Instanz verlieren würde, ahnte er damals schon. Nach der Verhandlung ein Rückblick auf sein Lebenswerk – mit der juristischen Niederlage vor Augen.

„Wir haben ganz schön viel erreicht“, bilanziert der frühere Geschäftsführer von Hannover 96 seine eigene Arbeit: „Die Arena, dann das Nachwuchsleistungszentrum. Früher haben wir in der 1. Liga gespielt. Aktuell sind wir leider in der 2. Liga. Aber unsere zweite Mannschaft ist jetzt in die 3. Liga aufgestiegen. So gesehen haben wir ganz gute Arbeit geleistet.“

Untergerichte entschieden zugunsten von Kind

Kind wollte das heutige Urteil angesichts der drohenden Niederlage vermeiden. Vor zwei Jahren hatte ihn die Gesellschafterversammlung von Hannover 96 als Geschäftsführer der vereinseigenen Management GmbH abberufen. Gegen diese Entscheidung legte Kind Berufung beim Landgericht Hannover ein und gewann den Prozess. Diese Entscheidung wurde vom Oberlandesgericht Celle bestätigt.

Doch nun hat er in letzter Instanz vor dem Bundesgerichtshof verloren. Bei seiner Abberufung habe es Verstöße gegen diverse interne Regelungen gegeben, heißt es in der Urteilsbegründung. Dies reiche allerdings nicht aus, um den Beschluss der Gesellschafterversammlung für nichtig zu erklären, so Kai Hamdorf, Presserichter am Bundesgerichtshof. Die Vorinstanzen hätten den Beschluss „für nichtig gehalten, weil er ihrer Ansicht nach gegen wesentliche Strukturen des GmbH-Rechts verstoße oder weil er gegen die guten Sitten verstoße“. Das sah der Bundesgerichtshof nicht so. Damit sei Kind als Geschäftsführer der Hannover 96 Management GmbH faktisch abberufen, sagt Hamdorf. Und gegen die Entscheidung des Bundesgerichtshofs habe Kind keine Rechtsmittel mehr.

Aufsichtsrat sieht sich in seiner Tätigkeit bestätigt

Zahlreiche Vereinsvertreter waren heute in Karlsruhe anwesend. Darunter auch Aufsichtsratsvorsitzender Ralf Nestler. Er sieht sich durch das Urteil darin bestätigt, dass Vorstand und Gesellschafterversammlung vor zwei Jahren richtig gehandelt haben. „Wir sind zufrieden. Dennoch ist der juristische Weg nicht immer der angenehmste. An dieser Stelle gebührt Herrn Kind Dank und Respekt – für die harte Arbeit, die er über viele Jahre geleistet hat und die Hannover 96 lange Zeit in die 1. Bundesliga und die Europa League geführt hat.“

Mit dem Urteil des Bundesgerichtshofs geht für den heutigen Zweitligisten Hannover 96 eine Ära zu Ende. Kind war über Jahrzehnte eine prägende Figur des Vereins. 1997 wurde er zum Präsidenten des damaligen Drittligisten gewählt. Zwei Jahre später spaltete er die Profifußball-Sparte ab. Mit einigen kurzen Unterbrechungen war Kind dort stets Mehrheitseigentümer und Geschäftsführer. Nun soll er laut Hannover 96 in den Aufsichtsrat wechseln.

Klaus Hempel, SWR, tagesschau, 16.07.2024 13:35

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