Neuer Trend: Geldmarkt-ETFs
Dies bedeutet, dass Ihrem Konto dauerhaft Zinsen gutgeschrieben werden
6. November 2025 – 10:45 UhrLesezeit: 4 Minuten

Tagesgeld war gestern: Finanzdienstleister setzen auf eine neue Zinsstrategie. Was dahinter steckt – und wie auch Sie davon profitieren können.
Tagesgeldkonten erfreuen sich bei vielen Sparern großer Beliebtheit, nicht zuletzt wegen der oft hohen Aktionszinsen. Doch meist sinken diese Zinsen schon nach wenigen Monaten deutlich. Eine weniger bekannte, aber zunehmend genutzte Alternative sind sogenannte Geldmarkt-ETFs. Sie ermöglichen die Erzielung von Zinsen zum Leitzins der Europäischen Zentralbank (EZB), ohne ständiges Zinssprung-Hopping.
Während Online-Broker wie Trade Republic, Scalable Capital und Smartbroker solche Geldmarkt-ETFs schon länger anbieten, zieht nun auch das Berliner Fintech Nao nach. Das kürzlich mit dem renommierten Fintech Deutschland Award ausgezeichnete Unternehmen möchte Anlegern eine moderne Möglichkeit bieten, Geld kurzfristig zu parken: flexibel und nah am aktuellen Zinsniveau.
Durch die Integration eines Geldmarkt-ETF erweitert Nao sein bisher auf Private Equity – Investitionen in nicht börsennotierte Unternehmen – fokussiertes Angebot um eine liquide Anlageform. Anleger können ab sofort in der App des Berliner Fintechs in den BNP Paribas Easy € Overnight ETF investieren. Dieser börsengehandelte Fonds bildet den sogenannten Euro Short-Term Rate (ESTR) ab – den wichtigsten Referenzzinssatz im Euroraum für kurzfristige Einlagen.
Die jährliche Rendite liegt derzeit bei rund 2,32 Prozent, wobei sich der Zinssatz an das EZB-Niveau anpasst. Dadurch profitieren Anleger automatisch von möglichen Zinserhöhungen, ohne ihr Kapital aktiv umschichten zu müssen.
„Viele Nutzer wollen ihr Geld nicht ungenutzt auf dem Konto liegen lassen, sondern es lieber sicher und gewinnbringend parken“, sagt Robin Binder, Gründer und CEO von Nao. Genau dafür soll der neue ETF eine Lösung bieten: als kurzfristige Ergänzung zu Investitionen in Aktienanlagen.
Der Einstieg ist bereits ab einem Euro möglich. Laut Nao gibt es keine Verkaufsgebühren oder zusätzliche Gebühren. Mit 0,05 Prozent pro Jahr sind die Fondskosten im Vergleich zu aktiv verwalteten Geldmarktfonds sehr niedrig. Anleger können täglich auf ihr investiertes Kapital zugreifen, wobei die Auszahlung je nach Broker ein bis zwei Tage dauern kann. Der Grund dafür liegt darin, dass die Wertpapierabwicklung rund zwei Bankarbeitstage dauert: Zunächst muss der Verkauf über den Börsenhandel abgewickelt werden, dann wird das Geld auf das Verrechnungskonto überwiesen.
Geldmarkt-ETFs investieren in kurzfristige, verzinsliche Wertpapiere wie Staatsanleihen, Festgelder oder Einlagenzertifikate mit Laufzeiten von maximal 13 Monaten. Ihr Ziel: stabile Renditen bei geringem Risiko.
Geldmarkt-ETFs eignen sich gut zur kurzfristigen Speicherung von Liquidität, beispielsweise bevor eine größere Investition in andere Finanzprodukte wie Aktienfonds, Anleihen oder Einzelaktien getätigt wird. Folgende Punkte sollten Anleger beim Einstieg beachten:
