Bernd Baumann
Auto des AfD-Politikers brennt ab – Antifa-Geständnisbrief aufgetaucht
Auto des AfD-Politikers Bernd Baumann geht vor seinem Haus in Flammen auf – drei weitere Autos werden beschädigt. Die Polizei ermittelt wegen Brandstiftung, der Staatsschutz ermittelt.
Nach Angaben seines Büros ist gestern Abend vor seinem Haus in Hamburg das Auto des parlamentarischen Geschäftsführers der AfD-Fraktion, Bernd Baumann, in Flammen aufgegangen.
Er wurde um 5 Uhr morgens vom Staatsschutz geweckt und darüber informiert. Der Vorfall soll sich gegen 3.20 Uhr ereignet haben Das zerstörte Fahrzeug sei auf Baumanns Frau zugelassen gewesen, hieß es.
Die Polizei sprach in einer Stellungnahme von einer „vermutlich politisch motivierten Sachbeschädigung“, während die AfD von einem „Brandanschlag“ sprach. Im Internet kursierte ein Beschuldigungsschreiben der linksextremen Antifa.
Bernd Baumann stellt privates Video zur Verfügung
In einem privaten Video, das Baumanns Büro zur Verfügung stellte, sind drei ausgebrannte Autos und ein viertes Auto mit deutlichen Brandspuren zu sehen.
Am Morgen meldete die Polizei mehrere brennende Autos im Stadtteil Othmarschen im Westen Hamburgs (Bezirk Altona). Ihnen zufolge soll am frühen Morgen ein Auto in Brand gesteckt worden sein. Das Feuer breitete sich dann auf drei in der Nähe befindliche Autos aus. Rettungskräfte der Feuerwehr löschten den Brand.
Ein Polizeisprecher sagte, es werde wegen Brandstiftung ermittelt. Die Polizei bestätigte zudem Ermittlungen des Staatsschutzes. Der Staatsschutz ist innerhalb der Polizeibehörden für politisch motivierte Straftaten zuständig.
Angebliches Geständnisschreiben der Antifa
Trotz einer Durchsuchung seien bislang keine Verdächtigen identifiziert worden, teilte die Polizei mit.
Am Montagnachmittag erschien auf der linken Internetplattform Indymedia ein Verantwortungsschreiben, in dem sich eine Antifa-Gruppe zu einem Brandanschlag auf Baumanns Auto bekannte.
In dem Brief, der der Nachrichtenagentur AFP vorlag, verweisen die anonymen Autoren auf zwei bevorstehende Prozesse gegen Antifa-Aktivisten in Dresden und Düsseldorf und beklagen in diesem Zusammenhang einen „starken Wunsch, die Repression zu verurteilen“.
Der Brief beginnt mit den Worten „Feurige Grüße an die Angeklagten, die Inhaftierten und die untergetauchten Antifa.“ Weiter heißt es: „In Zeiten, in denen die alltäglichen, mörderischen, rassistischen Praktiken von Nazis, einfachen Leuten und Polizisten immer weiter zunehmen (…) – in diesen Zeiten ist es dringend notwendig, sich kämpferisch antifaschistisch zu organisieren.“
AfD-Vorstand verurteilt die Tat
Die AfD-Vorsitzenden Alice Weidel und Tino Chrupalla verurteilten die Tat scharf. „Eine solche Gewalttat, bei der Eigentum völlig unbeteiligter Bürger zerstört wurde, hat nichts mit einem politischen Streit zu tun – auch wenn die Angelegenheit hart war“, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung.
Dieser Artikel wurde mehrmals aktualisiert, um die neuesten Informationen aufzunehmen.
DPA · AFP
ari
