Bericht: Sewing lässt Ermittlungen durchführen
Wird die Deutsche Bank Cobas Retter sein?
16.09.2024, 16:51
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Die italienische Bank Unicredit übernimmt überraschend die Commerzbank. Die Nummer eins am deutschen Markt muss reagieren. Die Deutsche Bank spielt einem Bericht zufolge mehrere Szenarien durch – etwa, um den Deal zu verhindern.
Die Deutsche Bank prüft einem Bericht zufolge Optionen, um eine mögliche Übernahme der Commerzbank durch die italienische Unicredit zu erschweren. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mehrere mit der Sache vertraute Personen berichtet, erwäge die Deutsche Bank, wie oder ob sie auf einen möglichen Deal reagieren werde, durch den auf ihrem Heimatmarkt ein großer Konkurrent entstünde. Deutsche Bank und Commerzbank wollten den Artikel nicht kommentieren. Die Aktien beider Banken gerieten an der Börse etwas unter Druck. Die Deutsche Bank teilte mit, sie werde sich nicht zu Konkurrenten äußern und sich auf ihre eigene Wachstumsstrategie und das Ziel konzentrieren, „im Jahr 2025 eine Eigenkapitalrendite von mehr als zehn Prozent zu erreichen“.
Laut Bloomberg hätten Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing und sein Stab in den vergangenen Tagen die Lage analysiert. Zu den diskutierten Optionen gehöre laut Bloomberg etwa der Kauf eines Teils oder des gesamten verbleibenden 12-Prozent-Anteils des Bundes an der Commerzbank.
Der Bund hat vor kurzem damit begonnen, seine während der Finanzkrise erworbenen Commerzbank-Anteile zu veräußern. Unicredit kaufte ein Paket von 4,5 Prozent der Coba-Aktien und erhöhte damit seinen Anteil auf gut neun Prozent. Unicredit hat Interesse bekundet, seinen Anteil zu erhöhen.
Commerzbank-Chef Manfred Knof äußerte sich unterdessen zurückhaltend zu einer möglichen Übernahme durch die italienische Bank Unicredit. „Wir sind natürlich von unserem eigenen Plan überzeugt“, sagte er in Berlin mit Blick auf die Konzernstrategie 2027, mit der die Commerzbank Profitabilität und Wachstum stärken will. „Aber wenn jemand anderes gute Ideen hat und diese vorlegt, dann sind wir natürlich professionell genug, uns die Dinge anzuschauen“, fügte Knof hinzu. „Wir werden sie dann verantwortungsvoll prüfen“, so der Vorstandschef weiter, „im Interesse der Anleger, im Interesse der Kunden und im Interesse der Mitarbeiter.“
Zuvor hatte sich bereits der Chef der italienischen Unicredit, Andrea Orcel, offen für eine Komplettübernahme der deutschen Commerzbank ausgesprochen. „Eine Fusion der beiden Banken könnte zu einem erheblichen Mehrwert für alle Beteiligten führen und würde einen deutlich stärkeren Wettbewerber auf dem deutschen Bankenmarkt schaffen“, sagte Orcel dem „Handelsblatt“. „Privatkunden könnten besser betreut und der deutsche Mittelstand mit Finanzierungen gestärkt und international umfassender unterstützt werden.“