Die Bergrettung Ramsau und der Rettungshubschrauber „Christoph 14“ retteten am Dienstagmorgen (28. Oktober) am winterlichen Hundstodgatterl im Steinernen Meer einem 31-jährigen Tschechen das Leben.
Ramsau bei Berchtesgaden – Als er gerettet wurde, betrug die Körpertemperatur des Mannes nur 32 Grad – ein lebensbedrohlicher Zustand. Das teilte der Kreisverband BRK Berchtesgadener Land in einer Pressemitteilung mit. Der 31-Jährige war bereits seit vier Tagen in den Bergen unterwegs. Seine Tour führte ihn über Kuchl und das Bluntautal ins Hagengebirge, von wo aus er versuchte, den Königssee zu umrunden. Aufgrund des starken Schneefalls musste er die Nacht von Montag auf Dienstag unfreiwillig im Freien verbringen. Gegen 7:30 Uhr schickte er schließlich per Satellit per „Notruf SOS“ einen Hilferuf ab, da er keinen Handyempfang hatte. Ein Rückruf des Einsatzleiters war nicht möglich.
Rettung unter schwierigen Bedingungen
Aufgrund der tief hängenden Bewölkung bereitete sich die Bergrettung zunächst auf eine längere Bergung zu Fuß vor. Innerhalb kürzester Zeit waren 13 Freiwillige an der Station im Einsatz, außerdem war das Team aus dem Technikbus mit einer Wärmebilddrohne im Einsatz. Entgegen den Erwartungen erreichte die Besatzung der „Christoph 14“ den Patienten gegen 8 Uhr morgens Nach rund 20-minütiger Betreuung traf der Tscheche um 8:30 Uhr an der Bergrettungsstation im Tal ein. Die Rettungsmannschaft des Roten Kreuzes Freilassing holte ihn kurz nach 9 Uhr ab und brachte ihn in die Kreisklinik Bad Reichenhall. Insgesamt waren 17 Bergretter aus Ramsau, Bergen im Chiemgau, Grassau und Traunstein im Einsatz.
Weitere Einsätze der Bergrettung
Am Mittwochabend, 29. Oktober, kurz nach 17:30 Uhr, alarmierten zwei aufmerksame Bürger die Leitstelle, nachdem sie in der Abenddämmerung eine Lichtquelle auf der Südseite der Reiteralpe bemerkt hatten. Die Bergrettung klärte die Situation anhand von Webcam-Bildern und mit zwei Einsatzkräften vor Ort. Es stellte sich heraus, dass ein vom Edelweißlahner absteigender Bergsteiger bereits unterhalb der letzten Steilstufe war und sich weiter den Atonigraben hinab bewegte. Kurz nach 19 Uhr konnten alle einziehen
Tragischer Ausgang auf der Bezoldhütte
Am Dienstag, 21. Oktober, ereignete sich auf der Bezoldhütte am Toten Mann im südöstlichen Lattengebirge ein tragischer Zwischenfall. Ein 55-jähriger Urlauber aus Nordrhein-Westfalen mit einer inneren Vorerkrankung brach kurz nach 13 Uhr bewusstlos mit Herzstillstand zusammen. Fünf Ersthelfer begannen sofort mit Wiederbelebungsversuchen, die von der Bergrettung und der Besatzung von „Christoph 14“ fortgeführt wurden. Der Mann wurde mit einem mechanischen Wiederbelebungsgerät in die Kreisklinik Bad Reichenhall geflogen, wo er trotz sehr guter Rettungskette und aller Bemühungen kurz darauf verstarb. Der Kriseninterventionsdienst der Bergrettung kümmerte sich um seine Frau. Acht Bergretter waren bis 15:30 Uhr im Einsatz (fgr)
