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„Bereit, weiter zu gehen“
Die US-Regierung verhängt Sanktionen gegen russische Ölkonzerne
22. Oktober 2025, 22:59 Uhr
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Die Trump-Regierung setzt auf Sanktionen gegen Moskau, um die Vermittlung im Ukraine-Krieg voranzutreiben. Finanzminister Bessent kündigt Strafmaßnahmen gegen russische Ölkonzerne an.
Das US-Finanzministerium hat Sanktionen gegen die größten russischen Ölkonzerne Rosneft und Lukoil angekündigt. Als Grund nannte Finanzminister Scott Bessent die Weigerung von Kremlchef Wladimir Putin, den „sinnlosen“ Krieg in der Ukraine zu beenden. Das Ministerium sei „bereit, bei Bedarf noch weiter zu gehen“, fügte Bessent hinzu. Zuvor hatte Bessent gegenüber der Presse angekündigt, dass es zu einer „erheblichen“ Verschärfung der Sanktionen gegen Russland kommen werde.
„Das sind Sanktionen, keine Sekundärzölle“, betonte Bessent. „Diese werden bedeutsam und wirkungsvoll sein, und wir rufen unsere europäischen und G7-Verbündeten sowie Kanada und Australien auf, sich uns anzuschließen.“
In den letzten Monaten gab es in Washington ein Hin und Her über mögliche neue Strafmaßnahmen gegen Moskau. Ein entsprechender Gesetzentwurf wurde inzwischen im US-Senat eingebracht, kam aber noch nicht voran. „Präsident Putin ist nicht so ehrlich und offen an den Verhandlungstisch gekommen, wie wir gehofft hatten“, sagte Besent gegenüber Fox Business. Hinter den Kulissen habe es Diskussionen gegeben, „aber ich denke, dass der Präsident vom … Stand dieser Diskussionen enttäuscht ist“, sagte Bessent.
EU einigt sich auf neue Sanktionen
Unterdessen stehen Russland auch neue Sanktionen der EU bevor: Kurz vor ihrem Gipfeltreffen an diesem Donnerstag einigten sich die EU-Staaten auf eine weitreichende Verschärfung der Sanktionen gegen Russland. Zu den Plänen gehört unter anderem, die Einnahmen Russlands aus dem Verkauf von Gas und Öl weiter zu kürzen, wie die aktuelle dänische EU-Ratspräsidentschaft in Brüssel ankündigte.
Zu diesem Zweck soll ab 2027 ein vollständiges Importverbot für verflüssigtes Erdgas (LNG) aus Russland in Kraft treten, ein Jahr früher als ursprünglich geplant. Darüber hinaus sind weitere Strafmaßnahmen im Finanz- und Handelsbereich sowie Einschränkungen der Bewegungsfreiheit russischer Diplomaten innerhalb der EU geplant. Nach der Einigung am Mittwoch gilt die formelle Entscheidung über das Sanktionspaket als Formsache und soll bis Donnerstagmorgen, 8 Uhr, in einem schriftlichen Verfahren erfolgen.
US-Präsident Donald Trump hatte der EU zuvor versprochen, neue, harte US-Sanktionen zu verhängen, wenn sie vollständig auf russische Energie verzichten würde.