Nachrichtenportal Deutschland

Belästigungsvorwürfe: Bundes-Grüne und Kreisvorstand fordern Gelbhaar zum Rückzug auf

Belästigungsvorwürfe: Bundes-Grüne und Kreisvorstand fordern Gelbhaar zum Rückzug auf

Die Grüne Bundespartei will, dass sich Stefan Gelbhaar als Direktkandidat für die Bundestagswahl zurückzieht. Die Parteivorsitzenden der Grünen, Franziska Brantner und Felix Banaszak, erklären dem rbb auf Nachfrage: „Wir haben großes Vertrauen in die Entscheidung des Kreisvorstands und unterstützen diese.“

Der Kreisverband Pankow hatte Stefan Gelbhaar am Freitag aufgefordert, seine Direktkandidatur aufzugeben. Das teilte der Kreisverband in einer Mail an seine Mitglieder mit.

Die aktuelle Situation sei sehr belastend für den Kreisverband, heißt es in der Mail. Der Vorstand sei zunächst dem Wohle des Kreisverbandes und dem Erhalt des bündnisgrünen Direktmandats verpflichtet. Er sehe aber keine Chance, die Vorwürfe zeitnah aufzuklären.

Bei der Gesamtbetrachtung der aktuellen Lage sei der Vorstand zu dem Schluss gekommen, dass ein Wahlkampf mit Gelbhaar unter den aktuellen Vorzeichen für die Bundestagswahl 2025 mit sehr großen Risiken verbunden sei.

Man habe diese Bewertung Gelbhaar mitgeteilt und ihn aufgefordert, von einer Direktkandidatur abzusehen. Ob er das tut, ist offen. Am 8. Januar werden die Grünen vom Kreisverband Pankow erneut über die Direktkandidatur entscheiden. Bisher ist Gelbhaar der Direktkandidat seiner Partei in Pankow. Er war erst im November mit 98,4 Prozent von seinem Kreisverband dazu gewählt worden.

Hintergrund der Rückzugsaufforderung sind mehrere Belästigungsvorwürfe gegen Gelbhaar. Sein Anwalt weist alle Vorwürfe zurück und spricht von Lüge, Verleumdung und parteiinterner Intrige.

Auch die Landesvorsitzenden der Berliner Grünen, Nina Stahr und Philmon Ghirmai, unterstützen den Entschluss des Pankower Kreisverbandes. Die Voraussetzungen für ein vertrauensvolles und vertrauliches Ombudsverfahren seien mittlerweile erheblich gestört, teilen sie per Pressemitteilung mit.

Sendung: rbb24 Inforadio, 3.1.2024, 9 Uhr

Die mobile Version verlassen