Rund zehn Millionen Menschen ab 16 Jahren können in Bayern im Juni für ein neues Europaparlament wählen. Wäre an diesem Sonntag Europawahl, käme die CSU laut BR24 BayernTrend auf 41 Prozent und wäre klar stärkste Kraft im Freistaat. Im Vergleich zur Januar-Umfrage ist das ein Minus von zwei Prozentpunkten; ein solches Ergebnis würde in etwa dem Wahlergebnis 2019 (40,7 Prozent) entsprechen.
Zweitstärkste Kraft wären derzeit die Grünen mit 14 Prozent, wie die repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Infratest dimap ergab. Trotz einer leichten Verbesserung gegenüber Januar (+1) läge die Partei deutlich unter ihrem Wahlergebnis von 2019 (19,1 Prozent). Die AfD – die vor knapp vier Monaten gleichauf mit den Grünen lag – fällt mit 12 Prozent (-1) auf den dritten Platz zurück, kann aber auf einen besseren Wert als 2019 (8,5 Prozent) hoffen.
Die SPD bekommt freie Wähler
Die Freien Wähler in Bayern liegen weiterhin bei 9 Prozent. Mit einem solchen Ergebnis würden sie sich im Vergleich zur Europawahl 2019 (5,3 Prozent) deutlich verbessern. Die SPD hat im Vergleich zum Januar einen Punkt zugelegt und liegt derzeit mit 9 Prozent gleichauf mit den Freien Wählern. Vor fünf Jahren kamen die Sozialdemokraten auf 9,3 Prozent.
Das erstmals zur Wahl stehende Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) erreichte mit 3 Prozent den gleichen Wert wie im Januar. Alle anderen Parteien – darunter FDP und Linke – kommen derzeit insgesamt auf 12 Prozent (+1). Anders als bei Bundes- und Landtagswahlen gibt es bei der Europawahl keine Fünf-Prozent-Hürde, weshalb auch kleinere Parteien Chancen auf Sitze im EU-Parlament haben.
Höchste Kompetenzverteilung für die CSU
Im Vergleich zu den Parteien schreiben die meisten Wahlberechtigten der CSU die größte europapolitische Kompetenz zu. Auf die Frage, welche Partei die EU in die richtige Richtung entwickeln kann, nannte jeder Dritte (34 Prozent) die CSU. 9 Prozent glauben, dass die SPD das kann, die Grünen 8 Prozent. Es folgen die AfD (7 Prozent) und die Freien Wähler (3 Prozent). 29 Prozent der Bayern nennen keine Partei oder haben keine Meinung.
Europawahl: Viele sind noch nicht entschieden
Allerdings könnte es vor der Europawahl in einem Monat noch zu einigen Verschiebungen in der Wählergunst kommen. Der Umfrage zufolge haben bisher nur 62 Prozent entschieden, wo sie ihr Häkchen setzen werden. Mehr als jeder Dritte (37 Prozent) sagt, dass sich die Wahlentscheidung noch ändern kann. Vor allem viele Grünen-Anhänger (48 Prozent) halten ein erneutes Umdenken für möglich. Das sagen nur 22 Prozent der AfD-Sympathisanten.
