Vom russischen Zaren Alexander II. bis zu Kaiserin Sisi: Über 180 Jahre gingen hier zahlungskräftige Gäste aus aller Welt ein und aus: Das historische „Royal Kurhaus Hotel“ prägte fast zwei Jahrhunderte lang das Stadtbild von Bad Kissingen. Doch seit rund zehn Jahren klafft direkt neben dem Kurpark eine unansehnliche Baulücke. Nun soll an gleicher Stelle ein neues, modernes Hotel entstehen.
Verschwinden des Hotels war ein Verlust für Bad Kissingen
Bad Kissingen, einer der bekanntesten Kurorte Bayerns, hat mit dem Steigenberger-Hotel ein Wahrzeichen und einen Wirtschaftsfaktor verloren. Bis zu seiner Schließung 2014 gehörte das alte Hotel zur Steigenberger-Hotelgruppe und galt als eine der bedeutendsten Luxusunterkünfte Bayerns. Der Abriss hinterlässt auch eine emotionale Lücke. „Die Zeit nach der Schließung war eine Mischung aus Schock und Hoffnung“, erklärte Bayerns Innenstaatssekretär Sandro Kirchner (CSU) bei der Vorstellung des Projekts im Februar.
Das Baugrundstück liegt unmittelbar neben dem „Neumannflügel“ und gegenüber dem berühmten „Regentenbau“ im Kurpark. Das Unternehmen des Bauunternehmers Robert Manhardt aus Burgau im schwäbischen Landkreis Günzburg hat es vor einigen Jahren vom Freistaat Bayern erworben. Über die genauen Konditionen des Kaufs herrscht allerdings Stillschweigen.
Neubau: „Vier-Sterne-Plus“-Hotel geplant
Der neue Hotelkomplex, der insgesamt 32,5 Millionen Euro kosten soll, soll aus zwei Gebäuden bestehen: einem sechsstöckigen und einem vierstöckigen Gebäude. Geplant sind 104 Zimmer, 16 Suiten, zwei luxuriöse Penthouses, ein Restaurant, drei Veranstaltungsräume und ein großzügiger Wellnessbereich mit drei Saunen. Zudem soll eine Tiefgarage mit 100 Stellplätzen entstehen. Die Firma Manhardt plant, das Hotel nach der Fertigstellung selbst zu betreiben.
Minister Aiwanger und Kaniber überreichen Förderbescheid
Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) und Tourismusministerin Michaela Kaniber (CSU) übergaben am heutigen Donnerstagnachmittag einen Förderbetrag von 6,5 Millionen Euro. Bei der Übergabe betonte Aiwanger die Bedeutung des Neubaus für den Kur- und Badeort Bad Kissingen. Mit diesem Hotelprojekt werde die Attraktivität der Stadt als Kur- und Erholungsort weiter gestärkt, betonte der Minister.
Aus der Kommunalpolitik gibt es für den Bau breite Unterstützung. Bad Kissingens Bürgermeister Dirk Vogel (CSU) und Landrat Thomas Bold (CSU) stehen hinter den Plänen und sehen darin einen Aufschwung für die Stadt. Der Neubau soll nicht nur als modernes Luxushotel Touristen anlocken, sondern auch den Kurpark und die historische Architektur ergänzen.
Robert Manhardt selbst ist optimistisch, dass die Baugenehmigung rechtzeitig erteilt wird, um im Frühjahr 2025 mit dem Bau beginnen zu können. Mit der Fertigstellung rechnet er Ende 2027 oder Anfang 2028.