Bayer-Wahnsinn!
Last-Minute Leverkusen schlägt erneut zu und gewinnt in letzter Minute gegen VfL Wolfsburg 4:3. Das bedeutet, dass die Generalprobe vor Liga– Der Kracher gegen Rekordmeister Bayern am kommenden Samstag (18.30 Uhr) ist dann doch gelungen.
In typischer Bayer-Manier erzielte Boniface (der erst in der 68. Minute für Schick eingewechselt wurde) in der 90.+3 Minute den rettenden Treffer und bescherte dem amtierenden Meister den Sieg.
Doch nach dieser Leistung bleiben Zweifel. Wie gut ist Bayer Leverkusen auf die Bayern mit dieser wackeligen Defensive vorbereitet?
Leverkusen-Star Granit Xhaka ist zumindest nach dem Spiel mit der Mannschaft nicht zufrieden und macht seinem Ärger am „DAZN“-Mikrofon Luft.
Xhaka: „Das war ein riesiger Weckruf. Wir können auf keinen Fall zufrieden sein. Wir können nicht so naiv verteidigen. Wir haben zu Hause gegen Leipzig drei Tore kassiert, heute wieder drei. Wir haben vier Tore geschossen. Aber so etwas passiert nicht jedes Wochenende.“
Und weiter: „Wir kassieren so leicht Tore. Das darf auf diesem Niveau nicht passieren. Eine Spitzenmannschaft kassiert nicht drei Tore in 45 Minuten. Wir sind nicht kompakt genug. Für mich war das ein Weckruf für die ganze Mannschaft.“
Lange Zeit sah es so aus, als müsste sich die Werkself die Punkte teilen. LeverkusenTrainer Xabi Alonso hat seine Startelf im Vergleich zur Gala-Vorstellung in der Champions League (4:0 gegen Rotterdam) auf fünf Positionen verändert. Und das zahlt sich überhaupt nicht aus!
Mukiele, erstmals in der Leverkusener Startelf, sorgte schon in den ersten Minuten für einen Schock bei der Werkself. Eine Hereingabe von Tiago Tomás versuchte der Abwehrspieler zu klären, beförderte den Ball mit dem Oberschenkel aber unabsichtlich ins eigene Tor (5. Minute).
Doch Leverkusen antwortete prompt – natürlich in Gestalt von Florian Wirtz. Aus rund 16 Metern hämmerte der Nationalspieler den Ball in die linke untere Ecke (14.).
Verrückt: Im 7. Pflichtspiel der Saison erzielte Wirtz bereits sein 6. Tor (4 in der Bundesliga) und ist damit der erfolgreichste Torschütze der Werkself.
Jetzt kommt Alonsos Elf ins Rollen. Tah ist völlig frei und köpft den Ball in die rechte Ecke (32.). Aber: Wieder steht Wirtz im Mittelpunkt. Er schubst und zerrt leicht an seinem Gegenspieler Svanberg, der zu Boden geht. Da es keine klare Fehlentscheidung war, zählt das Tor.
Doch dann überschlugen sich die Ereignisse und Wolfsburg gelang kurze Zeit später der Ausgleich: Bornauw köpfte aus kurzer Distanz ein (37.).
Und dann kommt es noch schlimmer für das Team von Xabi Alonso, denn erneut knallt der Ball ins Leverkusener Tor. Svanberg zieht aus knapp 20 Metern ab. Hrádecký bekommt noch die Hand dran, kann den Treffer aber nicht verhindern (45.+1).
Die zweite Halbzeit beginnt genau dort, wo die erste aufgehört hat: mit einem Tor! Der gerade eingewechselte Hincapie ist sofort aufgedreht und köpft zum 3:3 ein (49.).
Späte Aufregung: Direkte Rote Karte für Wolfsburgs Gehrhardt (88. Minute). Frimpong geht zu Boden. Gerhardt tritt ihm heftig gegen den Knöchel. Schiri Stegemann schickt ihn vom Platz.
Am kommenden Samstag muss Alonsos Team zum Topspiel nach München reisen (18.30 Uhr).